Zur Person
war im Zivilberuf Richter und lange Zeit Milizoffizier beim Bundesheer. Derzeit steht er der ARGE der alpinen Vereine Kärntens mit rund 55.000 Mitgliedern vor und führt den Alpenverein Spittal als Obmann.
Diese Frage ist jedenfalls mit Nein zu beantworten. Nicht alles, was der Umwelt zu nützen scheint, ist auch naturverträglich.
Dies trifft insbesondere auf Windenergie im Bergland der Steiermark und Kärntens zu, wo im Gegensatz zum Burgenland und zu Niederösterreich eben nur auf Bergspitzen und -graten genug Wind vorherrscht.
Das bedeutet aber, dass bis zu 300 Tonnen schwere Generatoren und bis zu 80 Meter lange Rotorenflügel auf Bergspitzen transportiert werden müssen, um die bis zu 240 (!!) Meter hohen Masten zu montieren. Im Vergleich dazu nimmt sich der Stephansdom mit 154 Metern geradezu bescheiden aus.
Zum Transport dieser Riesen braucht es schwerlasttaugliche Straßen mit entsprechenden Radien und Rangierflächen von einigen Tausend Quadratmetern pro Windrad. Das alles muss in die sensible Bergwelt gesprengt und geschoben werden. 3000 Tonnen Beton und 180 Tonnen Stahl pro Fundament müssen angeliefert werden, um nach 15 bis 25 Jahren als Industrieruinen und versiegelte Flächen belassen oder mit enormem finanziellem Aufwand – den niemand bereit ist zu tragen – rückgebaut zu werden.
Dazu kommen Lärm, Befeuerung in der Nacht, Tötung von orientierungslos gewordenen Fledermäusen und Vögeln (zwischen 150.000 und 200.000 jährlich in Deutschland). Das Öl der Generatoren (bis zu 1000 Liter) muss regelmäßig gewechselt werden und kontaminiert das darunter befindliche Erdreich, da selbst nach Herstellerangaben mit mindestens einem Ölschaden pro Laufzeit und Anlage zu rechnen ist.
Dass mit der Errichtung Tier- und seltene Pflanzenarten verdrängt bzw. zerstört werden, sei hier nur am Rande erwähnt.
Demgegenüber schaut der ökonomische Gewinn wie folgt aus: Man muss dazu wissen, Windräder erbringen durchschnittlich nur 20 Prozent Leistung, sie drehen sich also nur an 66 Tagen von 365 mit Volllast. Mit rund 1300 Windrädern beträgt der Anteil Österreichs an dessen Gesamtenergieaufkommen lächerliche 1,7 Prozent.
Selbst wenn man dies – wie im neuen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) vorgesehen – verdoppeln würde, würde sich daher das Aufkommen lediglich auf 3,4 Prozent erhöhen. Sogar in den windreicheren Flachgebieten Deutschlands sind von den insgesamt 30.000 Windanlagen durchschnittlich nur 30 Prozent in Betrieb.
Daher braucht jede Windanlage „Schattenkraftwerke“aus Wasser-, Kohle- , Atomenergie oder Erdgas, um den natürlichen Ausfall zu kompensieren. Derartige Eingriffe in die Natur sind, das wird deutlich sichtbar, auch aus wirtschaftlicher Sicht nicht zu rechtfertigen.