Härtetest und Neustart am Hochschwab
Das abenteuererprobte Wirtinnen-Duo auf der Voisthalerhütte ist in seine erste Saison in einem nicht unumstrittenen Neubau gestartet. Ein Besuch im Hochschwabmassiv.
bewusst in die neue Einrichtung integrierten Erinnerungsstücken – Archivfotos, Brennholztrage, Tisch, Edelweiß-Schild über der Bar, Hüttenbuch – und der Bitte, dem Neuen doch eine Chance zu geben, „haben wir versucht, den Frust und die Trauer der Gäste abzufedern“, sagt Ludwig.
Mildernd wirkte, ein Abschied auf dass es Etappen war. Denn zwei Saisonen lang bewirteten Schleicher und Ludwig die Gäste noch in und vor der alten Hütte, während daneben die neue in den Himmel wuchs. Im vergangenen Herbst markierte der Abriss und Abtransport dann die endgültige Zeitenwende. Anfang Mai sind die beiden Wirtinnen in ihre erste volle Saison im Neubau gestartet. Und in ein neues Kapitel ihgen, res alpinen Abenteuers. Denn Berge kannten sie in ihrem früheren Leben nur aus der Ferne und sich gegenseitig auch nur kurz. isi Schleicher hatte ihren Schreibtisch in einem Ministerium in Wien gegen ein Sabbatical am Karl Ludwig Haus auf der Rax eingetauscht. Dort traf sie auf Maja Ludwig, Schriftstellerin aus Dresden. Mit der
L„Berufserfahrung“von gerade einmal vier beziehungsweise sechs Monaten als Mitarbeiterinnen bewarben sie sich 2019 für die selbstständige Bewirtschaftung der Voisthalerhütte. Es war, erinnert sich Ludwig, „eine Mischung aus Mutprobe, Härtetest und Reifeprüfung“. Ist es immer noch. „Niemand weiß so genau, wie das wird“, sagt Schleicher. Noch prägen viele Fragezeichen die junge Beziehung zwischen dem neuen, um gut 2,5 statt der anfangs veranschlagten 1,6 Millionen Euro errichteten Haus und seine beiden improvisationserprobten Dompteurinnen. „Es ist nicht immer romantisch, sondern ein Knochenjob, bei dem man sich aber Abläufe und Spielräume selbst gestalten kann“, sagt Ludwig. Ihr Blick wandert aus dem Panoramafenster, vor dem Rüdiger, der Fuchs, herumwuselt.