Lehrmeister Brier nützte seine Routine
Golf-Ikone Markus Brier gewann in einem Bilderbuch-Finale am Schlussloch gegen Lukas Lipold die 30. Ausgabe der Gösser Open.
Lukas Lipold ballte drei Löcher vor Schluss die Faust: Sein Birdie auf der 16 bedeutete den Ausgleich – und ein Bilderbuch-Finale bei der 30. Jubiläumsausgabe der Gösser Open. Markus Brier und er gingen als Ex-aequo-Führende in Maria Lankowitz auf die beiden Schlusslöcher. Am Ende war es jedoch der Lehrmeister, der gejubelt hat: Lipold zeigte am 18. und letzten Grün Nerven, schob den Putt aus etwas mehr als einem Meter neben das Loch und musste ein Bogey notieren, während Markus Brier zum Par versenkte – und damit auch zum Turniersieg.
Es war nicht sein erster Triumph, aber wohl „der surrealste“, gesteht Brier. Denn noch in der Vorwoche habe der 53-Jährige bei der „Legends Tour“am
Murhof „richtig schlecht“gespielt, in Maria Lankowitz aber habe er „in einen Flow“gefunden und „wenig Fehler gemacht“. Und so sehr sich die Ikone der heimischen Golfszene über den Triumph freute, so sehr spürte man, wie er mit Lipold litt.
Der 28-Jährige trauerte einer besseren Platzierung nach, streute aber dem Sieger Rosen:
„Er ist ein Freund und hilft mir seit Jahren. Er hat auch heute versucht, mich ein wenig anzustacheln, mich mitzureißen. Dass er jetzt traurig ist, dass ich nicht gewonnen habe, zeigt, was er für ein Mensch ist“, sagte Lipold. Der Salzburger konnte seine Anspannung nicht leugnen: „Ich war in einer guten Ausgangsposition, aber es war brutal eng. Und Markus hat in solchen Situationen einfach die Erfahrung.“
Brier hatte bereits 1994 und 1995 das Traditionsturnier gewonnen – zu einer Zeit, als die meisten seiner Konkurrenten der heurigen Gösser Open noch gar nicht das Licht der Welt erblickt hatten. „Der Schlüssel zum Erfolg war, dass ich sehr schnell in einen guten Rhythmus gekommen bin und auf den ersten neun Löchern viele Birdies gemacht habe.“Bester Steirer war Felix Schulz als Fünfter. Gösser Open, Endstand nach 3 Runden: 1. Markus Brier 199 Schläge (-17), 2. Lukas Lipold, Clark Dennis (USA), Andrea Saracino (ITA) 200, 5. Felix Schulz, Jonathan Yates (IRL) 201.