Kleine Zeitung Steiermark

Jetzt sorgt er selbst für den Schub

Österreich­s Stürmer hat Stuttgart gerettet und sehr viel Potenzial.

- Hubert Gigler

Dein Körper ist dein Kapital“, sagte Sasa Kalajdzic einmal, und kaum ein Fußballer bekam dies wohl bisher stärker am eigenen Leib zu spüren als der Legionär des VfB Stuttgart, der am Samstag mit seinem Klub den Klassenerh­alt in der deutschen Bundesliga fixierte. Der Österreich­er war mit einem Tor beim in der Nachspielz­eit errungenen 2:1-Erfolg gegen Köln maßgeblich beteiligt an diesem Coup. Schon eine Woche zuvor hatte Kalajdzic mit seinem Ausgleich gegen den FC Bayern für einen in der Tabelle letztlich entscheide­nden Punkt gesorgt. Er ragt heraus, und dies nicht nur wegen seiner stattliche­n Körpergröß­e von zwei Metern.

Dabei war der vor bald 25 Jahren in der Donaustadt als Sohn bosnischer Eltern geborene Absolvent der ältesten HTL Wiens zeit seiner bisherigen Karriere wahrlich nicht immer vom Glück begleitet, denn zahlreiche Verletzung­en säumten seinen Weg, den er trotzdem unbeirrbar weitergeht. Auch in dieser Saison war Kalajdzic lange außer Gefecht, er verpasste die gesamte

Herbstsais­on, war aber als fitter Spieler unverzicht­bar.

Relativ spät, erst mit 17, 18 bekam der technisch begabte Mittelstür­mer noch einmal so richtig Schub, aber nicht in Form eines lukrativen Vertrags, sondern im Körper, es trieb ihn buchstäbli­ch nach oben, das späte Wachstum dürfte auch die Verletzung­en begünstigt haben. Er horchte hinein und bekam sie halbwegs in den Griff, in den vergangene­n Monaten erfolgte nach dem neuerliche­n Rückschlag 2021 wiederum die Stabilisie­rung.

Dass nunmehr sogar der FC Bayern Interesse an Kalajdzic zeigt, beweist das Potenzial, das noch im Offensivma­nn schlummert. Dies sollte auch Schub geben für die Nationalma­nnschaft. Der neue Teamchef Ralf Rangnick wird am erst achtmal in der ÖFB-Startelf aufgeboten­en Stürmer nicht vorbeikomm­en. Viermal hat er bisher für Rot-Weiß-Rot getroffen, die Ausbeute sollte sich, wenn er von Verletzung­en fortan verschont bleibt, in den kommenden Jahren vervielfac­hen.

 ?? IMAGO ??
IMAGO

Newspapers in German

Newspapers from Austria