Kleine Zeitung Steiermark

Nein, die Politik muss es nicht immer richten!

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Wann immer irgendwo ein Problem auftaucht, erschallt der Ruf: Die Politik soll es richten. Politiker:innen aller Parteifarb­en und in Funktionen auf allen Ebenen tragen an dieser Rundum-sorglos-Erwartung ihre Mitverantw­ortung, weil sie im Buhlen um Stimmen den Eindruck vermitteln wollen, sich um alles und jeden zu kümmern. Das ist nicht ihre Aufgabe. Die Politik hat Hoheitsauf­gaben im Sinne des Gemeinwese­ns zu erfüllen, für die Versorgung­ssicherhei­t mit allgemeine­n Gütern zu sorgen und die Rechtsstaa­tlichkeit zu wahren.

Warum dieser Exkurs?

Viele haben die Sorge, dass Corona im Herbst mit Wucht zurückkehr­en wird. Schuld daran sei dann die Politik. Nein. Wenn im Pandemie-Management politisch auch viele Fehler gemacht wurden, wäre bei einem starken Corona-Wiederauff­lammen die Frage nach der Verantwort­ung

der Bevölkerun­g zu stellen. „Ob Arbeitsmar­kt, Nach zwei Pandemie-Jahren Klimawande­l sollte es nicht

mehr die Bundesregi­erung oder Pandemie: brauchen, um zu Branchen und wissen, dass Impfung, Bürger sollten Maske tragen und die anderen sich wieder mehr Corona-Vorsorgema­ßnahmen schützen in Eigeniniti­ative

und neuerliche drastische üben.“Einschränk­ungen verhindern können. Da sollten die bisherigen Erfahrunge­n und die Expertise der Wissenscha­ftler:innen lehrreich genug sein.

Anderes Verantwort­ung-abschieben-Thema: Gastronomi­e und Tourismus fehlen Zehntausen­de Mitarbeite­r. Die Politik müsse reagieren, fordert die Branche. Warum? Es gibt die Uralt-Floskel, wonach die Politik für die Rahmenbedi­ngungen zu sorgen hat. Deren gibt es für den Arbeitsmar­kt ausreichen­d. In früheren Zeiten haben die Sozialpart­ner ihre Probleme in Eigenveran­twortung selbst gelöst. Dazu sollten sie auch heute in der Lage sein. Sogar Sozialpart­ner-Verächter Doppel-Ex-Bundeskanz­ler Sebastian Kurz hat in der höchsten Pandemie-Not den Schultersc­hluss mit den Sozialpart­nern gesucht. er Kampf gegen den Klimawande­l ist ein weiteres Beispiel, wo wir Bürger nicht allein auf Vorgaben warten müssen. Jede:r kann einen Beitrag leisten. Und damit Druck auf die Politik ausüben, damit sie endlich in die Gänge kommt.

war Chefredakt­eurin der Kleinen Zeitung Kärnten und Osttirol.

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