Leonies Qual
Aus angekündigtem Geständnis wurde doch nichts: Er fühle sich zwar schuldig, mit der Tat habe er jedoch nichts zu tun. Das erklärte der Zweitangeklagte (19) gestern vor Gericht.
Nein, mit der Tat will er nichts zu tun haben. Weder mit dem schweren sexuellen Missbrauch der 13-jährigen Leonie noch mit der Eingabe von laut Gutachten gleich sieben Stück Ecstasy-Tabletten, die letztendlich tödlich waren. „Ich schwöre, ich wusste nichts. Hätte ich gewusst, dass sie Drogen bei sich haben, hätte ich sie nicht in die Wohnung gelassen“, sagte der 19-Jährige, der bereits mehrfach wegen Drogendelikten vorbestraft ist, gestern beim zweiten Verhandlungstag im Wiener Landesgericht. Er lebte in jener Wohnung in Wien-Donaustadt, wo im Juni des Vorjahres das junge Mädchen Opfer eines Verbrechens wurde.
Doch auch von diesem will der junge Afghane nichts mitbekommen haben – er hätte alles „verschlafen“. „Ich habe sie nicht vergewaltigt. Wenn sie am Leben wäre, könnte sie das bestätigen“, behauptete er dreist. Er hätte keinen körperlichen Kontakt mit ihr gehabt, er habe sie lediglich umarmt bzw. mit ihr gekuschelt, als sie neben ihm geschlafen habe. DNA-Spuren und das von den Angeklagten aufgenommene Video dürften laut Anklage diese Aussage jedoch widerlegen.
des 19-Jährigen, das sein Anwalt Thomas Nirk am Vortag noch angekündigt hatte, blieb gestern nichts mehr übrig. „Stimmt das, was Ihnen vorgeworfen wird?“, fragte Richterin Anna Marchart. „Es stimmt nicht, aber ich fühle mich schuldig“, erklärte der junge Afghane, der sich immer wieder in Widersprüche verwickelte: „Bei der Polizei haben Sie noch andere Angaben gemacht“, meinte die Richterin. „Ich war damals schockiert. Was ich heute erzähle, ist die Wahrheit“, sagte der Beschul