Junge Bäuerin als Botschafterin
Bio-Bäuerin Magdalena Ambrosch (25) organisiert als Botschafterin der Evangelischen Kirche ein Erntedankfest.
Magdalena Ambrosch packt gerne mit an. Ob am Feld beim Setzen und Ernten von Gemüse, im Hofladen und am Kaiser-Josefs-Platz beim Beraten und Verkaufen oder beim Organisieren und Veranstalten von Festen. Die 24-Jährige ist Bio-Bäuerin, Studentin und heuer Schöpfungsbotschafterin der Evangelischen Kirche in der Steiermark.
Das „Amt“nutzt sie vollends, um sich für das einzusetzen, was ihr wichtig ist: „Das Miteinander von Mensch und Natur, der Klimaschutz oder die Förderung von kleinen Bauern zum Beispiel“, sagt die junge Steirerin. So hat sie immer mehr Menschen an Bord geholt, Treffen organisiert, Vorträge und Feste. Das nächste steht schon am Sonntag an, zu Erntedank am Kaiser-JosefPlatz in Graz.
Das Engagement für die Landwirtschaft kommt nicht von ungefähr. Der Jaklhof in Kainbach bei Graz ist schon seit Jahrzehnten in Familienbesitz. Seitdem sie ihre Matura hat, arbeitet Ambrosch dort mit. „Ich habe gemerkt, dass mir das voll taugt. Ich bin eher so ein Typ, der gerne etwas Praktisches macht, mit den Händen“, erzählt die 24-Jährige. Die Ausbildung zur Facharbeiterin für Gemüsebau an der
Gartenbauschule Großwilfersdorf hat sie auch schon hinter sich. Auf dem Hof produziert sie mit ihrer Familie Gemüse, das die Region versorgt. Sie erlebt „hautnah“, was der Klimawandel bedeutet. „Trockenheit, Bodenversiegelung, Wetterextreme, Starkregen, Hagel ...“, zählt sie auf. „Auf das will ich aufmerksam machen, aber nicht dort stehen bleiben, sondern auch Schritte zeigen, die man tun kann“, sagt Ambrosch.
Neben der Arbeit am Hof studiert sie Soziale Arbeit an der Fachhochschule St. Pölten. Das Ziel sei es, beides zu verbinden und daraus soziale Landwirtschaft zu machen. Ein Bauernhof, der sozial benachteiligten
Menschen einen geschützten Arbeitsplatz bietet und der die
Region nachhaltig mit Gemüse versorgt, schwebt ihr vor.
Schon in der
Schule hat sich
Ambrosch für soziale Projekte eingesetzt. In der achten Klasse hat sie initiiert, dass ihre Schule beim Errichten einer neuen Schule in Uganda mithilft. Die Studentin war bereits in dem Land und auch in Tansania, da unterstützt sie aktuell auch ein landwirtschaftliches Projekt.
Eine Verbindung zur Evangelischen Kirche hat sie „eigentlich schon immer“. „Die Kirche ist für mich eine Gemeinschaft, wo jeder so sein kann, wie er ist und wo man gemeinsam etwas bewirken kann.“m Sonntag am Kaiser-Josef-Platz wird es einen Gottesdienst geben, außerdem verschiedene Stationen rund um die Themen Schöpfung, Umwelt oder Evangelische Jugend. Die „biologische Verköstigung“besteht aus Bio-Burgern, Jause – und natürlich Gemüse von Ambrosch.
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