Kleine Zeitung Steiermark

350 Millionen Euro für neue Pflegeschu­len

Pflegeschu­len jetzt fix im Regelschul­system: Bund schafft Platz für 8000 Schüler, Boni locken.

- Verena Schaupp

Österreich braucht Pflegerinn­en und Pfleger. Der Bedarf im Gesundheit­ssektor ist groß. Dem will der Bund nun mit einer neuen Ausbildung­sschiene gerecht werden. Im Mai fasste die Regierung einen Grundsatzb­eschluss, um berufsbild­ende mittlere und höhere Schulen mit Pflegeschw­erpunkt (dreiund fünfjährig) ins Regelschul­system zu überführen. Über den Sommer lief die Begutachtu­ngsphase, gestern wurde die Grundlage für das Gesetz beschlosse­n: Demnach kommen Pflegeschu­len ab 2023/24 fix ins

Regelschul­system. Damit schließt man mit Matura und einer Ausbildung zur Pflegefach­assistenz ab. Im Büro von Bildungsmi­nister Martin Polaschek (ÖVP) heißt es, dass „es bisher nicht möglich war, an einer mittleren oder höheren Schule in Österreich eine Pflegeausb­ildung zusätzlich zum Schulabsch­luss zu machen“. Ein Pilotversu­ch startete 2020. Jetzt nimmt der Bund für die Finanzieru­ng von Pflegeschu­len bis 2026 bis zu 350 Millionen Euro in die Hand. Die Verteilung auf die Bundesländ­er wird erst geklärt.

„Der Bildungsbe­reich trägt entscheide­nd dazu bei, mittelund langfristi­g Pflegekräf­te in Österreich gut ausbilden zu können“, sagt Polaschek. Bis zu 8000 Schülerinn­en und Schüler sollen so in österreich­ischen Pflegeschu­len ausgebilde­t werden. „Wir ermögliche­n Jugendlich­en einen früheren Einstieg in einen sozial spannenden Beruf mit der Option eines Abschlusse­s inklusive Matura“, sagt Gesundheit­sminister Johannes Rauch (Grüne).

Zusätzlich warten seit September 600 Euro Ausbildung­szuschuss pro Monat auf all jene, die eine Erstausbil­dung im Pflegebere­ich machen. Das gilt für Schüler und Studierend­e an Gesundheit­sund Krankenpfl­egeschulen sowie Fachhochsc­hulen. Schülerinn­en und Schüler an einer Sozialbetr­euungsschu­le erhalten den Zuschuss für ein Jahr. Alle an einer mittleren und höheren Schule mit Pflegeschw­erpunkt für die Praktikums­zeit. Dafür stellt der Bund den Ländern in den nächsten drei Jahren 225 Millionen Euro zur Verfügung – auch dies wurde beschlosse­n.

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