Soll ich mich jetzt impfen lassen?
Experte rät zu viertem Stich, „Belastung“sieht er noch keine. Schulen merken Anstieg.
Seit Freitag ist der „angepasst-angepasste“Omikron-Impfstoff auf den 15 steirischen Impfstraßen verfügbar. „Es ist derzeit das beste Fitting auf die Omikron-Subtypen“, sagt der Grazer Virologe Klaus Vander. Er rät jedem ab dem 12. Lebensjahr zur Auffrischungsimpfung, allen voran vulnerablen Gruppen. Aufholbedarf gebe es auch bei 40- bis 65-Jährigen. „Das spiegelt sich auf den Intensivstationen wieder mit Patienten 45 plus.“Derzeit liegen rund 160 Steirer im Spital, davon zwölf auf der Intensivstation. Eine neue Welle ist laut Vander fix (gestern waren es 1577 Neuinfektionen in der Steiermark), aber an eine Belastungssituation glaubt er vorerst nicht. Es gäbe mildere Verläufe, weil die Immunität höher ist. „Die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs reduziert sich mit einer Impfung“, so der Virologe. Wer doppelt oder dreifach geimpft ist und in den letzten sechs Monaten erkrankt ist, der solle sich mit seinem Hausarzt abstimmen, wann eine Auffrischungsimpfung sinnvoll ist.
Die Neuinfektionen gehen auch an Schulen nicht spurlos vorbei. Da es keine verpflichtenden Tests gibt, fehlen allgemeine Zahlen. „Wir merken aber, dass es wieder rund geht“, sagt Barbara Gmeiner, Direktorin der Grazer Volksschule Bertha von Suttner. Auch Josef Wieser vom Gymnasium Leibnitz meint: „Die Zahlen sind angestiegen, aber die Verläufe weniger gravierend.“Im Bedarfsfall würde getestet werden. Übrigens, wer sein infiziertes Kind (oder sich selbst) freitesten möchte – und symptomfrei ist –, kann dies etwa in Apotheken tun. Fünf gratis Antigen- und fünf PCRTests sind monatlich erhältlich.