„Das Sinnvollste wäre, sich in allen Lebensbereichen einzuschränken“
Für Sie da
Die Teuerungen in vielen Lebensbereichen stellen einige Menschen vor Probleme. Überlegungen unserer Leserinnen und Leser zu Unterstützung und Regulierung durch den Staat und dazu, was man selbst beitragen könnte.
Außensicht: „Worüber wir wirklich reden sollten“, 26. 9.
Das einzig Richtige und auch Sinnvollste meiner Meinung nach wäre, sich in allen Lebensbereichen rigoros einzuschränken. Nur so hilft man sich selbst und verhindert somit gleichzeitig, dass die Chefs diverser Konzerne immer noch reicher werden, indem sie sich aufgrund hoher Gewinne mittels Vorstandsbeschlüssen Boni in der Höhe von zigtausenden Euro verordnen, und im selben Zeitraum die Bevölkerung immer ärmer wird. Aich
Quadratur des Kreises
Schon einige Zeit beschäftigt mich die Preisentwicklung. Vor allem dann, wenn die Lohnverhandlungen anstehen. Wenn es heißt: „Die Betriebe haben im Vorjahr Gewinne gemacht, also verlangen wir mehr Entgelt.“Davon kann man keine dauerhafte Lohnerhöhung finanzieren, sondern eine Einmalzahlung in Form einer Prämie o. ä. Die Forderungen nach einer Preisregelung sind aber die Quadratur des Kreises. Preissteigerung – Geldforderung – Preissteigerung – Geldforderung usw. Wo ist der Endpunkt?
Ich denke, wenn es uns nicht gelingt, unseren Lebensstil für einige Zeit wenigstens zu ändern, das heißt, uns einfach einzuschränken, werden wir keine Beruhigung des Marktes erreichen. Natürlich ist es immer einfach, mehr zu haben, statt mit weniger das Auslangen zu finden. Aber noch schöpfen wir aus dem Vollen, wenn ich mir die Einkaufswägen ansehe, wenn ich den Straßenverkehr beobachte und so weiter.
Förderungen ja, aber dann für jene, die es nötig haben. Das Geschrei, was der Staat alles – wirklich alles – fördern muss, ist fast unerträglich. Wer ist der Staat und wer zahlt letztlich? Nur wir sind es und das sollte uns endlich einmal bewusst sein, wenn wir fordern, ohne zu bedenken, dass wir das alles finanzieren müssen. Den Goldesel gibt es nur im Märchen!
St. Stefan
Weglegen
Unlängst riet mir jemand: „Ja, da musst du dir halt etwas weglegen!“Nun, bei einer Witwenmindestpension, beim Verdienst einer alleinerziehenden Mutter, bei einem Arbeitslosen und vielen anderen: Was soll man da weglegen? Da wäre besser angebracht, die sehr gut Verdienenden mögen etwas dazulegen, indem sie freiwillig auf soziale Beiträge, Zuschüsse und vieles mehr verzichten würden, und dies käme in einen Fonds für jene, die eben nichts weglegen können. So können wir nicht weitermachen.
St. Radegund
Zu wenig Solar
Ich kann das Geheul über Stromsparen nicht mehr hören bzw. lesen. Solange 80 Prozent aller Gebäude keine Solaranlage besitzen, ist wohl noch kein
Druck da, Strom zu sparen. Ich habe 24 Solarplatten am Dach, elf Speichermodule im Keller, ein Elektroauto und zahle nur die Anschlussgebühr beim Stromversorger. Warum gibt es so wenige Nachahmer?
Stainach
Spritsparen
Wir waren diesen Sommer mit dem Wohnmobil drei Wochen und 3500 Kilometer in Norwegen unterwegs. Dort ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf der Landstraße 80 km/h und auf (den wenigen) Autobahnen 100 bzw. 110 km/h. Kaum jemand überholt, alle fahren geduldig hinterher, ein sehr entspanntes Fahren, die Strafen bei Überschreitungen sind sehr hoch. Wir haben während der ganzen Zeit keinen einzigen Unfall gesehen.
Dann lese ich in der Kleinen Zeitung, dass die Spritersparnis bei Tempo 100 statt 130 km/h satte 23 Prozent beträgt. Und da zögert unsere Regierung noch, ein Tempolimit von 80 km/h (Bundesstraße) bzw. 100 km/h (Autobahn) einzuführen? Hausverstand, wo bist du?
Minihof-Liebau
Bares oder Karte?
LB „Den leisen Tod des Bargeldes verhindern“, 28. 9.
Das sind für mich Ewiggestrige, die am liebsten den Tauschhandel wieder einführen wollen. Ich bin 79 Jahre alt und zahle seit über 40 Jahren bargeldlos.
Landl
Ein Gewinn
„40 Prozent der Ukrainer mit Job“, 29. 9.
Ich leite seit einem halben Jahr das „Deutschcafé“in Graz-Geidorf, um Ukrainerinnen und Ukrainer die deutsche Sprache in einer entspannten Atmosphäre zu vermitteln. Meine Erfahrungen mit Ausländern verschiedener Nationen (Bulgaren, Chilenen, Georgier, Iraker, Italiener, Türken, Ungarn) umfassen Jahrzehnte. Der Fleiß und die Motivation der UkrainerInnen beim Erlernen des Deutschen sind aber eine einmalige Erfahrung für mich als Unterrichtende. Diese Menschen können sich nach wenigen Monaten verständigen, sie interessieren sich nicht nur für die Grammatik des Deutschen, sie wenden sie auch korrekt an.
Sie haben alles verloren und jammern nicht, sondern versuchen, das Beste daraus zu machen und sich an unsere Lebensart anzupassen. Sie sind arbeitswillig und haben die nötigen Dokumente bereits vor Monaten beim AMS eingereicht. Leider dauert der Prozess zwischen Arbeitsamt und Arbeitgeber sehr lang. Sie beklagen sich nicht und überbrücken die Wartezeit mit dem Ablegen der Deutschprüfungen A1 und A2.
Die Haltung dieser Leute ist beispielgebend und ich hoffe, dass man dies auch entsprechend wahrnimmt und honoriert. Solche Menschen sind ein Gewinn für jeden Arbeitgeber.
Graz
Versorgungsposten?
„Es gab auch die Option Privatwirtschaft“, 29. 9.
Der wegen seiner jahrelangen Klientel-Politik abgewählte ExBürgermeister von Graz hat nun eine neu geschaffene „Spitzenfunktion“in der Wirtschaftskammer erhalten. Man sieht, wie Politiker, deren Missmanagement durch demokratische Wahlen beurteilt wurde, nun von Freunden aus der Wirtschaft belohnt werden.
Was bringt Siegfried Nagl an Expertise mit, um als „Sonderbeauftragter für das Management der Energiekrise“einen sicher sehr gut bezahlten Job auszuführen?
Man verliert mehr und mehr das Gefühl, dass Politiker sich um das Wohl der ihnen anvertrauten Mitbürger kümmern. Versorgungsposten zu schaffen
Nora Kanzler anscheinend noch immer ein beliebtes Mittel.
Garten für Tiere
Graz
Die grundsätzliche Devise im herbstlichen Garten lautet: nur nicht zu viel wegräumen. Ein leerer Garten bietet Wildtieren nur wenig Überwinterungshilfen. Am besten Laub unter Sträuchern zusammenrechen. Kuschelige Laubhaufen sind ein beliebtes Winterquartier für Igel, Kröten und andere. Verblühte Stauden bis zum Frühjahr stehen lassen. Ihre Stängel dienen als Winterquartier für Insekten und Spinnen. Morsche Äste und totes Holz erst im Frühjahr entsorgen. Sie bieten Unterschlupf für Würmer und Larven, die wiederum Vögeln als Futter dienen. Früchte an Bäumen und Sträuchern hängen lassen. Sie sind eine beliebte Nahrungsquelle für und kleine Wildtiere.
Vögel
Ingrid Stracke (Tierschutzverein Purzel&Vicky),
Vasoldsberg
Insektenfeindlich
In Oberösterreich fielen zuletzt viele Schwalben tot vom Himmel. Sie sind wegen des Insektensterbens verhungert. Dieser Nahrungsverlust lässt auch heimische Vogelarten wie z. B. die Bachstelze immer seltener werden. Auch beim Autofahren findet man heutzutage auf der Windschutzscheibe kaum noch Kleckse vom Aufprall irgendwelcher Insekten. Ein wesentlicher Grund für die Reduzierung ist der weitverbreitete Mähvorgang mit dem Kreiselmähwerk. Das Gras wird dabei von mit hoher Geschwindigkeit rotierenden Lamellen abgehackt. Insekten, die sich im Gras befinden, haben folglich keine Überleist
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Denatoniumbenzoat. Schon das Lesen des komplexen Wortes löst Verbitterung aus. David Eibel indes kommt die Bezeichnung des Bitterstoffs betont flüssig über die Lippen. „Ich hab es halt schon oft genug ausgesprochen“, sagt der Steirer und schmunzelt. Kein Wunder, steht Denatoniumbenzoat – die bitterste bekannte Substanz – doch im Zentrum seiner Geschäftsidee.
Diese, so verspricht es Eibel, sei eine „völlig neuartige Methode der Raucherentwöhnung“. Mit seinem Jungunternehmen Quismo („quit smoking“) will der 47-Jährige, der früher an der Spitze des großen Obstvermarkters Opst („Frisch, saftig, steirisch“) stand, die Idee hinaus nach Europa tragen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird das Produkt schon vertrieben, noch heuer sollen Frankreich, Großbritannien und Spanien folgen.
Wie Quismo die Entwöhnung vorantreiben will? Man greife „auf natürliche Weise in das Belohnungssystem des Gehirns ein, um Raucher von ihrem Laster zu entwöhnen“, heißt es vom Start-up. Um das zu bewerkstelligen, werden Zigaretten vor Gebrauch mit Bitterstoffen – Sie wissen: Denatoniumbenzoat – aus dem patentierten Quismo-Set benetzt. Rauchende empfinden in Folge den Geschmack einer Zigarette als weniger genussvoll und „reduzieren sukzessive ihren Nikotinkonsum“, schildert Eibel, der sich auch ob eines Selbstversuchs von der Methode überzeugt zeigt. Ein Dreier-Set mit verschiedenen Bitterstärken soll die Dosis stufenweise erhöhen – über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen.
Inspiriert wurde David Eibel von „bitterstoffhältigen Mitteln gegen das Nägelkauen bei Kindern“, drei Jahre investierte der Steirer in die Produktentwicklung. Bei der Entwicklung der Bitterstoffe – „aus ausschließlich lebensmitteltauglichen Stoffen“(Eibel) – half das Leobener Kompetenzzentrum PCCL, für das Äußere sorgte das Grazer Designstudio Perz+Gartler. Aktuell verkauft Quismo zwischen „300 und 500 Sets pro Monat“. Bald sollen es deutlich mehr sein.