Kleine Zeitung Steiermark

Spät, aber doch ein Kracher-Spiel

3021 sahen einen beherzten Auftritt der 99ers gegen den Erzrivalen.

- Von Daniel Jerovsek und Georg Michl Martin Hinteregge­r mischte sich unter den KAC-Anhang

Graz99ers – KAC

(0:1, 0:1, 2:0; 0:0; 0:1)

Tore: Fladeby (54./PP), Livingston (58./PP). bzw. Ticˇar (8.), Petersen (40./PP), Fraser (entscheide­nder Penalty)

Schüsse aufs Tor: 41 bzw. 25

Strafminut­en: 4 bzw. 12

Merkur-Eisstadion, 3021

Vienna Capitals – Ljubljana (0:0, 1:2, 1:1)

Fehérvár – Asiago

(2:0, 2:1, 1:1)

Salzburg – Pustertal

(1:0, 1:0, 1:0)

Vorarlberg – BW Linz

(1:0, 0:1, 1:1; 0:0; 1:2)

Bozen – Innsbruck

(1:0, 3:0, 1:1) 2:3 n. P.

2:3 5:2 3:0 2:3 n. P. 5:1

Nächste Runde, heute: Innsbruck – Linz (19.15); Sonntag: Salzburg – KAC (16.30 Uhr), Vorarlberg – Bozen (17), VSV – 99ers, Vienna – Pustertal, Ljubljana – Fehervar (alle 17.30).

Sein Herz würde schon immer für den KAC schlagen, sagte Martin Hinteregge­r und biss in die berühmte Schnitzels­emmel. Wie „Hinti“nahmen hunderte Fans der Rotjacken die Busfahrt über die Pack auf sich und errichtete­n hinter dem Tor eine rote Wand. Lange mussten sie nicht auf ihren ersten Torjubel warten. In der achten Minute traf Rok Ticˇar unter die Latte – die Tribüne sprang. Just zum Schlager stellten die Graz-Fans hinter dem Tor die organisier­te Unterstütz­ung anfangs vollkommen ein – eine Trotzreakt­ion. Das Resultat war lange ein falsches „Heimspiel“der Klagenfurt­er.

Die Grazer spielten mit Ausnahme von Aleksi Salonen hinten nur mit (rackernden) Österreich­ern – Michael Boivin wurde unterdesse­n von Trainer Johan Pennerborn zum Center umfunktion­iert. Im zweiten Drittel gelang es, offensive Ansätze zu zeigen. Stress kam bei KAC-Keeper Sebastian Dahm aber nicht auf. Sein Gegenüber Christian Engstrand war wieder bestechend in Form, der Schuss von Nicholas Petersen (40./PP) aber selbst für ihn zu gut.

Graz spielte nicht schlecht, aber lange mit zu wenig Durchschla­gskraft und es fehlte ein Alzerl Glück. Das kam in der 55. Minute – in Überzahl rutschte ein Schuss von Tobias Fladeby unter Dahms Schoner durch. Die Bandagen wurden härter, die Stimmung brodelte, die Trommel wurde ausgepackt – jetzt war es ein echter Kracher! Lukas Haudum musste in die Kühlbox und sah von dort aus einen Treffer für Graz – Dahm (58.) bugsierte den Puck von James Livingston selbst hinein. Zuerst kam der Videobewei­s (Tor), dann nahm der KAC noch die Challenge – es war amtlich. Ausgleich! Der KAC begann zu schwimmen, erreichte die Overtime und das Penaltysch­ießen. Engstrand und Dahm lieferten Champagner­hockey, der 20. Penalty war drinnen – Matt Fraser traf für den KAC.

Dennoch. Einen robusten Verteidige­r wie Robin Weihager würden die Grazer dringend brauchen, denn Gustav Bouramman (vier bis sechs Wochen) und Petr Kolouch (zwei bis drei) fallen länger aus. „Ich bin fit, aber ich bin fertig mit Hockey“, sagte der Schwede, der vier Jahre für Graz spielte und als Headhunter arbeitet. „Dieses Spiel war ein kräftiges Lebenszeic­hen, aber es besteht nach den Verletzung­en auf dieser Position Handlungsb­edarf und wir wollen auch einen Verteidige­r holen“, sagt 99ers-Manager Bernd Vollmann. Am Sonntag geht es zum VSV.

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Spieler des Abends James Livingston
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