ZWISCHEN ÖSTERREICH UND ITALIEN Gas fließt nur in eine Richtung
Gazprom sieht Schuld bei Österreich, das weiter russisches Gas erhält.
Sozialsprecher Josef Muchitsch drängt er weiterhin auf eine Erhöhung der Pensionen von zehn Prozent. ie 5,8 Prozent seien „eindeutig zu wenig“so Muchitsch. Der Wocheneinkauf sei um 19,1 Prozent teurer geworden. „Es geht nicht um Millionen, es geht schlicht um Essen, Heizen, Wohnen“so Kostelka.
Mahnende Worte dazu kommen wiederholt von Ökonomen, vergangene Woche erst von IHS-Chef Klaus Neusser: Er plädiert dafür, dass die Pensionserhöhun
Dgen an die Lohnsumme gekoppelt werden. „Ich würde plädieren, dass man Armutsbekämpfung und Pensionen ein bisschen auseinanderhält“, so Neusser in der „Pressestunde“. Das sei nicht der Fall, wenn man niedrige Pensionen stärker anhebe, wie es die Parteien fordern. ine Einigung könnte jedenfalls schon kommende Woche anstehen – dem Vernehmen nach rechnet man in den Regierungsparteien mit der Verkündung der Erhöhung am Mittwoch.
EAm Samstagnachmittag teilte der russische Gaskonzern Gazprom mit, dass der Gastransit durch Österreich nach Italien ausgesetzt worden ist. Grund dafür sei laut Gazprom, dass sich der österreichische Gasnetzbetreiber geweigert hatte, die Transportnominierungen zu bestätigen. In einer auf Telegram veröffentlichten Erklärung machte Gazprom Österreich für das Problem verantwortlich. Auch der italienische Versorger Eni hatte mitgeteilt, dass die russischen Gaslieferungen vorerst eingestellt worden seien.
Tatsächlich sind mit dem heutigen ersten Oktober, der den Beginn des neuen Gaswirtschaftsjahres markiert, neue Regeln in Kraft getreten. Diese Verträge wurden von Gazprom bislang nicht unterzeichnet. Die neue Marktordnung sei seit Langem bekannt, heißt es beim österreichischen Regulator EControl. Man erwarte, dass sich alle Marktteilnehmer daran halten.
Seit etwa einer Woche wird bei der E-Control auch beobachtet, dass in der Gasleitung in Arnoldstein an der italienischen Grenze Gas in Richtung Österreich fließt. Weil in einer Pipeline das Gas nur in eine Richtung fließen kann, wird dann also nicht nach Italien geliefert. Der Grund dafür: In Österreich wird derzeit viel Flüssiggas aus Italien gekauft, bei Auktionen wurden auch die zugehörigen Transportkapazitäten erstanden. Deshalb wird derzeit vermehrt aus Italien nach Österreich geliefert.
„Die Situation hat keinerlei Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit – weder in Österreich, noch in Italien“, betont die E-Control: „Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.“Österreich bekommt weiterhin Gas aus Russland und liefert entsprechend den Verträgen auch nach Italien. Auch OMVSprecher Andreas Rinofner bestätigte am Samstag: Nach Österreich ist heute weiter Gas aus Russland geliefert worden, und zwar „deutlich mehr als zuletzt nominiert.“
Italien hatte bis zum Ausbruch des Krieges in der Ukraine rund 40 Prozent seines Gases aus Russland erhalten. Dann schlossen die Regierung in Rom und der teilstaatliche Konzern Eni mit etlichen anderen Ländern – etwa Algerien – Abkommen, um die Abhängigkeit von Moskau zu minimieren. In den vergangenen Monaten hieß es, Italien bekomme nur noch rund 25 Prozent seines Gases aus Russland. Schon in den vergangenen Tagen waren die Liefermengen stark zurückgegangen.