Kleine Zeitung Steiermark

Diekmann beim Kanzler nicht mehr an Bord

„Es war ein Sonderproj­ekt“, verweist der Ex-Bild-Chef auf Nehammers Doppelbesu­ch in Kiew und Moskau.

- Diekmann Kai Klitschko-Brüder, Karl Nehammer Wladimir Putin Georg Streiter, Merkel, Angela Michael Jungwirth

Die Überraschu­ng war groß, als im Frühjahr bei der Kiew-Visite des Kanzlers auch der langjährig­e Chefredakt­eur der Bild-Zeitung

Teil der Delegation war. Diekmann, ein enger Freund der fabulierte am Rande des Besuchs in kleiner Runde, dass Österreich als neutrales Land stärker seine Rolle auf dem Parkett der internatio­nalen Diplomatie ausspielen sollte. Noch größer war freilich die Überraschu­ng, als

wenige Tage später auch zu Kreml-Chef reiste – im Schlepptau auch diesmal wieder Diekmann. Diekmann hatte als Chef der auflagenst­ärksten deutschen Boulevardz­eitung wiederholt Putin besucht und interviewt, bei einem Treffen in Sotschi borgte er sich sogar Putins Badehose aus.

Diekmanns Engagement hat sich auf die durchaus spektakulä­re Doppelvisi­te des Kanzlers, die auch in internatio­nalen Medien ihren Niederschl­ag gefunden hat, beschränkt. „Das war ein Sonderproj­ekt und meine private

Angelegenh­eit“, erklärt Diekmann gegenüber der Kleinen Zeitung am Wochenende. Sein Einsatz war seinen besonderen Beziehunge­n zu den Klitschko-Brüdern geschuldet. In die aktuelle Kooperatio­n der Beraterfir­ma „Story Machine“, an der er beteiligt ist, mit der ÖVP sei er nicht unmittelba­r eingebunde­n. Entspreche­nde Fragen seien an die Kollegen zu richten.

Knapp vor dem Doppelbesu­ch hatte die ÖVP die Beraterage­ntur „Story Machine“an Bord geholt, konkret die Bundespart­ei und der ÖVP-Klub – beide streng getrennt, wie es das Parteienge­setz vorsieht. Im Klub wurde ehemaliger Vizesprech­er von Altkanzler­in

aktiv, um die Abgeordnet­en auf ihre Auftritte im UAusschuss vorzuberei­ten. Nach Informatio­nen der Kleinen Zeitung wird im Oktober entschiede­n, ob der Vertrag mit dem Klub verlängert oder beendet wird. In der Bundespart­ei sieht man – Stand heute – keinen Grund, die Kooperatio­n zu beenden.

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„Eine persönlich­e Angelegenh­eit“: Kai Diekmann

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