Nimmt eher zu als ab“
So komme es immer wieder vor, dass in Betrieben trotz Problemen der Tierarzt nicht geholt werde. „Und wenn er doch gerufen wird, ist das Tier nicht selten schon zu lange gelegen und nicht mehr zu retten“, sagt Fiala-Köck. Einer der Hauptgründe liege in den Kosten tierärztlicher Versorgung, die für manche schwer zu stemmen seien. Die Teuerung habe auch hier zugeschlagen. „Bei Haustieren bekommen wir zunehmend Anfragen von oft tierlieben Besitzern, die sich die nötige Behandlung für ihren Hund oder ihre Katze nicht mehr leisten können“, sagt Fiala-Köck. Oft führe das zu mangelhafter Versorgung der Vierbeiner.
Was sich ebenfalls bemerkbar macht: Es werden mehr Tiere in Heimen abgegeben. Rund 6000 waren es steiermarkweit im Vorjahr – um 1400 mehr als noch 2020. „Viele haben sich in den Lockdowns Haustiere angeschafft und kommen jetzt drauf, dass sie doch keine wollen“, sagt die Ombudsfrau.
Generell lasse sich beobachten, dass die wachsenden gesellschaftlichen Problemlagen (Corona, Teuerung) auch das Tierleid verschlimmern. „Tiere sind ein Spiegel der Gesellschaft. Wenn Menschen in sozialer oder wirtschaftlicher Not sind, leidet meist auch der Umgang mit den Tieren, ob im Privatbereich oder in der Landwirtschaft“, sagt Fiala-Köck.
wünschen würde? „Hohe Strafen alleine werden es jedenfalls nicht richten. Es braucht viel Bewusstseinsbildung schon in den Schulen und strenge amtstierärztliche Kontrollen. Und unseren Fleischkonsum sollten wir überdenken.“Auch die Übergangsfristen bei der Schweinehaltung auf Vollspaltenböden (bis 2039) und der Anbindehaltung bei Rindern (bis 2030) findet FialaKöck zu lange. Ihr größter Wunsch aber: „Dass es uns als Ombudsstelle irgendwann nicht mehr geben muss. Dann wäre das große Ziel erreicht.“