Tief ins Erdinnere
Der Grazer Geologe Simon Schorn (32) erhielt einen Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Mit einem faszinierenden Thema beschäftigt sich der Grazer Forscher Simon Schorn. Der Geologe an der Universität Graz versucht zu verstehen, was in der Tiefe der Erde vor sich geht. Und zwar dann, wenn Gesteinsschichten abtauchen und dabei durch den riesigen Druck und die hohen Temperaturen ihre Gestalt umwandeln – metamorphe Gesteine. „Es ist so wie bei Graphit und Diamant. Beide sind grundsätzlich chemisch gleich, aber sie treten in ganz verschiedener Form auf “, bringt er ein Beispiel.
Für seine Forschungen erhielt er nun den Walther E. Petrascheck-Preis von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Höhe von 4000 Euro. Der Namensgeber des Preises war ein wichtiger österreichischer Geologe (1906 – 1991), ein Professor (und auch Rektor) der Montanuniversität Leoben, dessen Vater Wilhelm (1876 – 1967) bereits in Leoben Professor gewesen war.
Schorn (32) ist gebürtiger Südtiroler und wuchs in Bozen auf. Vor allem seine Mutter, eine Naturkunde- und Mathematiklehrerin, brachte ihm die Naturwissenschaften näher. Er besuchte zunächst eine sogenannte Geometer-Schule (eine Art HTL für Vermessungswesen), entschied sich dann aber für das Fach Erdwissenschaften und ging dazu nach Padua.
Sein Masterstudium absolvierte Schorn aber bereits in Graz. Südtiroler Studierende zieht es oft nach Österreich, denn sie sind rechtlich den Österreichern gleichgestellt.
In seiner Biografie finden sich Auslandsaufenthalte in Dänemark, in Australien und in Südafrika. Immer auf der Suche nach Gesteinsformationen, die Auskunft geben können über das, was tief unter der Erde passiert. andern, Bergsteigen, Reisen, seine Bass-E-Gitarre und Yoga beschäftigen Schorn in seiner Freizeit. Für den Preis hat er auch schon eine konkrete Verwendung: Der Geologe plant einen Forschungsurlaub auf der griechischen Insel Andros. Dort kann er dann nämlich neben dem Baden auch geologisch hochinteressante Schichten studieren.
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