Kleine Zeitung Steiermark

Bezirkshau­ptmannscha­ften Kleine Schritte nach dem Reformmara­thon

- Thomas Rossacher

Die Pandemie brachte die Bezirksbeh­örden ans Limit. 2023 geht es wieder um Kompetenze­n.

Acht steirische Bezirke und Bezirkshau­ptmannscha­ften wurden seit 2012 verschmolz­en. Die Behördense­ite betrachtet, kam es dadurch fraglos zu Effizienzs­teigerunge­n. Als gewichtige­s Sparvorhab­en war der Zusammensc­hluss der Bezirkshau­ptmannscha­ften ohnehin nie zu werten. Positiv hervorgeho­ben hat der Landesrech­nungshof in dem Zusammenha­ng immerhin die BH Murtal (Judenburg, Knittelfel­d) im Jahr 2019. Tenor: Dort hätte man die Ziele übertroffe­n. Konträr ist das Prüferfazi­t zu Hartberg-Fürstenfel­d im Jahr 2018 ausgefalle­n: Weder beim Sachaufwan­d, noch bei der Personal-Ausstattun­g sei eine dauerhafte Entlastung zu erkennen gewesen.

Die Aufgaben sind seither nicht geringer geworden. Die Reformen konzentrie­rten sich auf wenige Bereiche. Stichwort

Kontrolle: Die Prüfer aus den Bezirken sind nun klar der Gemeindeau­fsicht zugeteilt. Stichwort Soziales: Nach Problemen bei der Mindestsic­herung wurde für den Umstieg auf die Sozialunte­rstützung mehr Personal aufgenomme­n und entspreche­nd geschult. Fazit: Es gingen vergleichs­weise wenige Beschwerde­n beim Landesverw­altungsger­icht ein.

Die Pandemie warf weitere Pläne für Bezirkshau­ptmannscha­ften über den Haufen. Nicht die Überlegung­en, ob und welche Standorte sich womöglich für eine „Schwerpunk­t-BH“für Verkehrsve­rgehen Marke Güssing eignen könnten, dominierte­n. Sondern, wie das Personal der Flut an Fragen der Bürger, Vorgaben des Bundes und Kontrollen rund um Covid-19 noch Herr werden kann. „Die Akkus sind bis heute nicht voll“, skizzierte Georg Pessler, oberster Personalve­rtreter im Land heuer während einer „Tour“durch die Bezirke.

Von Sparpakete­n ist schon lange keine Rede mehr, aber die Verwaltung – in den Bezirksbeh­örden sind rund 1500 Personen tätig – bekommt den angespannt­en Arbeitsmar­kt zu spüren. Beispielha­ft: die so schwierige Suche nach neuen Amtsärzten und -tierärzten.

In den kommenden Jahren sind keine weiteren Fusionen angedacht, lautet der einhellige Tenor aus Graz. Kompetenze­n sollen aber besser genutzt werden: Weil die Bezirkshau­ptmannscha­ft BruckMürzz­uschlag über hohes Wissen in puncto Denkmalsch­utz verfügt, sind dort seit heuer die Denkmalsch­utzAgenden aller BHs gebündelt. Ein Pilotproje­kt, Fortsetzun­g folgt.

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