Schuldsprüche
Schaden bei Wettbetrug hat sich auf 470.000 Euro erhöht. Neun an Manipulationen Beteiligte wurden am Abend in Graz verurteilt.
Die Kriminalbeamten waren die Assistgeber, sie haben neue Geldbewegungen rund um Wetten auf manipulierte Spiele ausgehoben. Diese Vorlage verwertete Staatsanwalt Hansjörg Bacher gestern beim Wettskandal-Prozess in Graz, um die Anklage gegen zehn beschuldigte Ex-Fußballer auszudehnen. War man zunächst davon ausgegangen, dass die Schadenssumme durch die Manipulationen von 19 Spielen bei knapp 200.000 Euro liegt, hat sich nun die Summe mehr als verdoppelt: „Es sind neue Betrugsfakten dazugekommen“, so der Staatsanwalt am Vormittag. „Wir gehen jetzt von 469.787 Euro aus, teils versucht, teils verwirklicht.“Betroffen waren Spiele der Regionalliga Ost, der Wiener Liga und des Burgenland-Cups. Plus ein Freundschaftsspiel mit steirischer Beteiligung, das laut Ermittlern wegen extrem hoher Wetteinsätze auffällig war. „Alle verdächtigen Wetten auf dieses Spiel wurden innerhalb von nur einer Sekunde aufgegeben – der Nettogewinn betrug knapp 34.000 Euro.“Dass diese nachverfolgbaren Summen am globalen Markt nur „Peanuts“sind, wissen die Ermittler. Das große Geschäft mit horrenden Gewinnsummen spielt sich ohnehin am nicht regulierten asiatischen Wettmarkt ab.
Die Rolle der Drahtzieher und die Beziehung der Angeklagten zu den Finanziers im Hintergrund waren auch zentrales Thema bei den Schlussplädoyers: „Wenn in derselben Sekunde Dutzende gleiche Wetten gesetzt werden, muss ich kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass die Wetten manipuliert sind“, meinte der Staatsanwalt. „Die Summen sind keine Märchen, das sind