180.000 Mal zu schnell: Stadt rüstet nach
Radarmessungen in Graz: In welchen Straßen am öftesten „geblitzt“wird, wie Autolenker untereinander warnen – und wo die Stadt nun nachlegt.
Bis heute fallen sie vielen Lenkerinnen und Lenkern in Graz nicht auf – erst im Nachhinein beweist der Start einer amtlichen Brieffreundschaft, dass sie zu schnell an einem neuen „Radarkasten“vorbeigefahren sind. „Durch die schlanke Form und die schwarze Farbe gehen diese Lasergeräte im Stadtraum unter“, weiß Thomas Fischer, Leiter des Straßenamtes. Allein zur Überwachung von 30er-Zonen wurden sechs Stück im Stadtgebiet installiert. Wie Fischer nun bestätigt, kommen weitere Standorte hinzu. Wegen Anrainerbeschwerden – und dieser Bilanz: Anzeigen: Neben dem Magistrat behält naturgemäß die Polizei Autofahrer in Graz im Auge – mithilfe von neun fixen Radargeräten (meist für Tempo-50Kontrollen im Ortsgebiet) sowie dank Laserpistolen und „unscheinbarer“Zivilautos am Straßenrand. „2021 wurden allein an unseren neun fixen Standorten knapp 130.000 Fahrzeuge, die zu schnell waren, fotografiert und deren Besitzer automatisch angezeigt“, so Fritz Grundnig von der Landespolizeidirektion. Insgesamt werden in Graz pro Jahr rund 180.000 Lenker „geblitzt“.
Hitliste: Genaue Zahlen kann Grundnig nicht nennen, „das Gerät am Weblinger Kreisverkehr fotografiert aber mit Abstand die meisten Fahrzeuge in Graz“. Dahinter folgt der Radarkasten in der St.-Peter-Hauptstraße sowie jener in Don Bosco. Die Hitliste der von der Stadt betreuten Geräte führt indes jenes in der Schubertstraße an – „mit rund 1600 Anzeigen.
Pro Monat“, so Straßenamtsleiter Fischer. Selbst auf dem schmalen Schwarzen Weg in Puntigam geben bis zu 600 Lenker pro Monat zu viel Gas. „Immerhin“, so Fischer.
Warnungen: Dass er dies so betont, hat einen Grund: „Beim Schwarzen Weg haben sie Markierungen an den Bäumen angebracht. Offenbar zur Warnung anderer Lenker“, so Fischer. Das ist gleichsam eine hemdsärmelige Methode – längst gibt es digitale „Blitzableiter“fürs Handy. Manche sind legal, andere nicht (siehe rechts).