Unsichere Zeiten, starke Gründerinnen
Trotz zahlreicher Herausforderungen haben sich 4736 Steirerinnen und Steirer 2022 selbstständig gemacht. Die Palette ist breit. Immer mehr Start-ups tummeln sich im Pflegebereich.
Das fehlt noch in Graz, das probieren wir jetzt“– der Gedanke, ein eigenes Spezialitätengeschäft für aromatisierte Zuckermandeln zu eröffnen, kam bei Manuela Luzzi und Antonella Salvati bereits 2020 auf. Doch dann kam die Pandemie. Nach der Devise, aufgehoben ist nicht aufgeschoben, und im festen Glauben an ihre Geschäftsidee haben die beiden vor Kurzem „La dolce Mandel“in der Grazer Innenstadt (Herrengasse/Glockenspiel Durchgang) eröffnet. Die studierte Architektin Luzzi, Mutter von drei Kindern, und die Italienerin Salvati, die vor sechs Jahren nach Graz übersiedelt ist, wollen damit eine kulinarische Lücke in der steirischen Landeshauptstadt mit dieser traditionsreichen italienischen Spezialität schließen. Man wollte beruflich neue Wege beschreiten, „wir dachten uns, jetzt oder nie“, so Luzzi. Durch eine glückliche Fügung des Schicksals konnte man den früheren Standort des Zentralkartenbüros für das Geschäftslokal mieten.
Luzzi und Salvati gehören zu jenen 4736 Personen, die im Vorjahr in der Steiermark den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben. Es ist die zweithöchste Gründerzahl, die je registriert wurde. Das ist auch insofern bemerkenswert, da 2022 von einer außergewöhnlich unsicheren wirtschaftlichen Gesamtlage geprägt war, „es war angesichts der internationalen Entwicklungen ein wirtschaftlich höchst herausforderndes Jahr“, so der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk, der den Neo-Unternehmerinnen und -Unternehmern daher umso höheren Respekt zollt. „Trotz erschwerter Planbarkeit haben diese Menschen Eigenverantwortung und Eigeninitiative bewiesen.“Genau jene Eigenschaften, die gefordert seien, „um den Standort weiterzuentwickeln und durchzustarten“, so Herk.
Auf die Steiermark entfallen 13,7 Prozent aller bundesweiten