Gewinne für die Antenne, Dämpfer für den ORF
Die Privatradios bauten ihre Reichweite aus. Antenne Kärnten geht mit Rekordwert ins Jubiläumsjahr.
Das Radio bleibt ein beliebtes Medium, wie die stabilen Nutzungswerte zeigen: 74,9 Prozent der österreichischen Bevölkerung ab zehn Jahren hörten 2022 am Vortag einer Befragung zumindest 15 Minuten lang Radio. Durchgeführt wurden für den Radiotest 2022 rund 22.900 Interviews (großteils telefonisch).
Die unabhängige Reichweitenerhebung für Radiosender weist einen Dämpfer für die ORF-Flotte und Gewinne für die Privatradios aus. Besondere Freude löste der Radiotest bei Antenne Kärnten aus, wo man mit einem Rekordwert ins Jubiläumsjahr (heuer 25. Geburtstag) startet: Mit 31 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lässt Antenne Kärnten nämlich alle regionalen und nationalen
Mitbewerber im Bundesland hinter sich. Ö 3 sank beim jüngeren Publikum auf 29, Radio Kärnten vom ORF-Landesstudio auf 14 Prozent.
Bewegung gab es auch österreichweit, sowohl bei den Marktanteilen in der Gesamthörerschaft ab zehn Jahren als auch in der jüngeren Zielgruppe (14 bis 49 Jahre), wo der ORF-Flotte 55 Prozent Marktanteil bescheinigt werden, das ist ein Minus von fünf Prozentpunkten. Ö 3 kommt auf 35 Prozent Marktanteil (2021: 39 Prozent), Ö 1 verlor einen Prozentpunkt und hält bei drei Prozent. FM 4 steigerte sich entgegen dem Trend auf vier Prozent (2021: drei Prozent).
Die inländischen Privatradios bauten ihren Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen markant auf 43 Prozent aus (2021: 38 Prozent). In der Steiermark bleibt die Antenne Steiermark, die den Privatradios in Österreich ja erst den Weg geebnet hat, souverän: Das gelbe Radio kann sich in der Zielgruppe der 14- bis 49Jährigen als meistgehörtes Regionalradio in der Steiermark behaupten. Hier wird der Antenne ein Marktanteil von 24 Prozent ausgewiesen.
Und bei der Tagesreichweite (errechnet durch die Köpfe, die mindestens 15 Minuten einschalten) belegt Antenne Steiermark die Spitzenposition von 27 Prozent in der jungen Zielgruppe, wo auch das Soundportal zulegte (von 3,4 auf fünf Prozent Tagesreichweite). Regionalität und Hörernähe wurden also belohnt.
Christian Ude