Weltcupdebüt auf der Streif
Stefan Eichberger (23) feiert just auf der Streif in Kitzbühel sein Debüt im alpinen Ski-Weltcup.
Am vergangenen Sonntag kam der überraschende Anruf: Stefan Eichberger darf am Training in Kitzbühel teilnehmen. Die Freude war riesig in Kleinlobming. Ebenso der Respekt, als er dann das erste Mal im Starthaus stand: „Vor der Besichtigung denkst du dir nur: Das ist so steil, so eisig, das ist unfahrbar. Der Steilhang ist viel steiler, als er im Fernsehen aussieht. Die Mausefalle vom Start aus wirkt enorm. Ein bisschen gestört ist das schon.“Doch dann fährt man doch: „Weil man ja weiß, dass es geht. Und das tut es dann auch. Wenn man einmal fährt, dann geht es ohnehin leicht von der Hand.“Im Ziel, da kamen Stefan Eichberger beinahe die Tränen: „Ich wusste nicht, wohin mit den Emotionen, es war ein Jugendtraum, der in Erfüllung ging.“Zur Vorbereitung sah er sich Videos an, auch den Film „One Hell of a Ride“.
Ein Traum, der anhielt: Denn im zweiten Training hielt Eichberger den Rück- stand auf den Schnellsten schon auf unter zwei Sekun- den. Der Lohn: Zumindest die erste Abfahrt wird er heute (11.30 Uhr) in Kitzbühel be- streiten. „Ich bin überglück- lich“, sagt er und man sieht es ihm an, dass er nicht übertreibt. Denn plötzlich ging alles ganz schnell: Noch am Mittwoch durfte er mit dem Abfahrtsteam zum Stanglwirt, traf dort auch Arnold Schwarzenegger. „Und so oft war ich ja noch nie im Weltcup. Das Paket hier, das ist schon einzigartig.“
Der Sport, der liegt in der Familie. „Der war schon bei Opas und Omas immer sehr wichtig, die Onkel waren auch im Fußball sehr aktiv“, erzählt Eichberger, den der Skisport früh gepackt hatte.
Heute wird er sein Debüt zwar allein bestreiten, aber bei Weitem nicht allein sein. Denn die Abordnung aus Kleinlobming wird durchaus groß sein. Inklusive Trainer und Physios aus dem B-Kader, die das Debüt erst ermöglichten. Denn: Vor einem Jahr erlitt er einen Kreuz-, Innenbandund Meniskusriss. Im Sommer rutschte er beim Konditionstraining auf einer Wiese aus, das operierte Kreuzband riss wieder zum Teil. „Aber“, sagt er, „es ist sich ausgegangen. Und jetzt bin ich in Kitzbühel.“Kein Wunder, dass eine der ersten WhatsApp-Nachrichten auch nach Graz an Jürgen Mandl ging; der hat ihn operiert. „Ich gebe mein Debüt auf der Streif! Ohne dich wäre das nicht möglich gewesen“, schrieb Eichberger.