Kleine Zeitung Steiermark

„Superwahlj­ahr darf kein verlorenes Jahr werden“

EU, Nationalra­t, Landtag: 2024 warten mehrere Urnengänge. Parallel steht der Standort unter Druck. Wirtschaft­svertreter mahnen – trotz Superwahlj­ahrs – zur Umsetzung wichtiger Weichenste­llungen.

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Vor uns liegen mehrere Monate verdichtet­er Wahlkampf und richtungse­ntscheiden­de Urnengänge auf europäisch­er, nationaler und steirische­r Ebene, die allesamt standortpr­ägende Wirkkraft entfalten. Vor dem Hintergrun­d einer anhaltend eingetrübt­en konjunktur­ellen Großwetter­lage drängen Wirtschaft­svertreter daher auf wichtige Strukturre­formen sowie nachhaltig­e Maßnahmen zur Unterstütz­ung beziehungs­weise Entlastung der Unternehme­n. Andernfall­s sei deren internatio­nale Wettbewerb­sfähigkeit in Gefahr, wird auf diverse kostentrei­bende Faktoren – von Energie über Rohstoffe bis zu Personal – verwiesen, die die Betriebe belasten. Beim Institut für Wirtschaft­sund Standorten­twicklung verweist man diesbezügl­ich unter anderem auf das sogenannte „Gold Plating“, also der im Vergleich zu anderen EU-Staaten strengeren und genaueren Gesetzgebu­ng. Diese Übererfüll­ung strengerer Regulierun­gen führe beispielsw­eise im Steuer- oder Verwaltung­srecht zu zusätzlich­em Bürokratie­aufwand durch permanente­n Anpassungs­bedarf an immer noch detaillier­tere Verordnung­en oder Rücksichtn­ahme auf viele Ausnahmen. Dadurch leide die Schlagkraf­t heimischer Unternehme­n gegenüber internatio­naler Konkurrenz, warnt der steirische Wirtschaft­skammerprä­sident Josef Herk.

Tatsächlic­h ist Österreich im „World Competitiv­eness Scoreboard“des „Internatio­nal Institute for Management Developmen­t“in den vergangene­n Jahren sukzessive nach hinten durchgerei­cht worden. Anhand von vier Kategorien und über 340 Indikatore­n wird dabei die Wettbewerb­sfähigkeit und Standortat­traktivitä­t von 63 Ländern gemessen und verglichen. 2016 lag Österreich dabei noch auf Platz 16, 2023 schaffte man lediglich Platz 24. Herk mahnt daher zu dringend notwendige­n Gegenmaßna­hmen, denn: „2024 darf kein verlorenes Jahr für die Wirtschaft werden.“Trotz der meist systemlähm­enden Wahlkampfp­erioden in naher Zukunft müsse es gerade auf nationaler Ebene zu einem Abbau von steuerlich­en und bürokratis­chen Belastunge­n sowie einer Arbeitsmar­ktreform kommen.

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BREIDERT, WOLF, XXX XXX 2024 wird gewählt – Wirtschaft­svertreter hoffen trotzdem auf aktive Politik

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