„Tempolimits ohne Kontrollen oder bauliche Maßnahmen sind sinnlos“
Einige Leser sind der Meinung, dass Tempo-30-Zonen nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn sie auch kontrolliert werden und entsprechende Maßnahmen gesetzt werden.
„Bürgermeister dürfen Tempo 30 verordnen“, 18. 1.
Da ich selbst in einer 30erZone mit Fabrik, Hotel und Ärztezentrum woh- ne, kann ich aus eigener Erfah- rung sagen, dass 70 bis 80 Pro- zent der Fahrer die Tempo-30- Regelung nicht einhalten. Li- mits ohne Kontrollen und/oder bauliche Maßnahmen (Schwel- len, Tröge etc.) sind also sinnlos.
Und sollte man auf der Auto- bahn die IG-L-Vorgaben (Immis- sionsschutzgesetz-Luft) einhalten, muss man schon froh sein, wenn man nicht auch am Pan- nenstreifen überholt wird.
In Abänderung eines Slogans vom Land Steiermark muss es also heißen: „Polizisten auf die Straße“. Fritz Pirnik, Graz
Mehr Polizei
Ich brauche keine Radargeräte, um Geschwindigkeit zu kontrol- lieren, mehr Polizei auf den Stra- ßen wäre meiner Meinung nach besser.
Welcher Bürgermeister und Gemeinderat stellt Radargeräte auf? Sie wollen doch alle wieder gewählt werden. Wer würde die Aufnahmen auswerten? Hans
Alois Glanz, Knittelfeld
Konsequente Kontrollen
Es erscheint mir ganz besonders wichtig, dass Bürgermeister jetzt Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 km/h nicht nur verordnen, sondern auch über- wachen dürfen, denn es ist wohl schon lange genug bekannt, dass zu den gefährlichsten Au- tofahrern vor allem die gehören, die Geschwindigkeitsbegren- zungen einfach ignorieren, so nach dem Motto: „Ich fahre im- mer so schnell ich will!“
Dazu sollten diese 30er-Be- schränkungen auch wirklich konsequent überwacht werden, denn gerade hier gilt wohl die alte Weisheit: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“Bei beson- ders ausgeprägten Übertretun- gen sollten daher den „Tätern“ihre Führerscheine auch abge- nommen werden, noch bevor sie ihre ersten Opfer auf dem Gewissen haben!
Dr. Kurt Stoschitzky, Gleisdorf
Innovative Maßnahme
Unglaublich innovativ, die Erleichterung der Einführung von Tempo-30-Zonen in Gemeinden: Den handelnden Personen dürfte entgangen sein, dass ungezählte Gemeinden bereits Tempo-30-Zonen durchwegs vernünftig eingeführt haben.
Ebenfalls sollte bekannt sein, dass bereits vor 30 Jahren – und damals tatsächlich innovativ – Vizebürgermeister Erich Edegger gegen massiven Widerstand 30er-Zonen eingeführt hat. Anlass dieser Aktion wird wohl
wieder einmal der meist kosten- intensive Drang zur Selbstdar- stellung sein. Michael Schmid,
St. Stefan ob Stainz
Mehr Lebensqualität
Die Novelle der StVO, wodurch die Kommunen 30er-Zonen so- wie Geschwindigkeitskontrol- len einfacher umsetzen können, ist begrüßenswert. Der große Wurf bleibt damit jedoch leider aus: 30 km/h als Regelgeschwindigkeit mit Verordnun- gen von 50er-Zonen als Ausnahme würde – wie in Graz seit 1992 vorgezeigt – die Sicherheit und Lebensqualität flächendeckend steigern.
Auch dass es die politische Mehrheit für Tempo 100 auf Au- tobahnen (noch) nicht gibt, ist bedauerlich, aber das bleibt hof- fentlich nicht so: Zahlreiche Klimaorganisationen und -akti- vist:innen drängen seit Langem, gestützt durch wissenschaft- lich belegte Argumente, darauf.
Wir kommen nicht umhin, un- ser Mobilitätsverhalten und un- seren Lebensstil so rasch wie möglich zu ändern. Die Katholi- sche Aktion leistet einen kon- kreten Beitrag durch die Unterstützung der Petition „Tempo senken – Leben retten“.
Mag.a Eva Heidlmair, Leiterin des Arbeitskreises Nachhaltigkeit in der Katholischen Aktion
Steiermark, Graz
Kritisch hinterfragen
Die von der Regierung vorge- stellten Änderungen betreffend die Entscheidungskompeten- zen von Bürgermeistern bezüg- lich Tempo 30 im Ortsgebiet sind kritisch zu hinterfragen.
Der Entfall der bisher notwendi- gen Beiziehung von Sachverständigen, um Tempo 30 zu verordnen, ist als negativ zu beur- teilen. Die Entscheidung wird somit von einer sachlichen, neu- tralen Ebene auf eine möglicher- weise parteipolitische verscho- ben.
Ebenfalls kritisch zu betrach- ten ist der mit den neuen Kom- petenzen einhergehende erhöh- te Verwaltungsaufwand der Ge- meinden. Es stellt sich die Frage, wo die Bürgermeister die nötige Sachkompetenz für solche sehr sensiblen Entscheidungen des Straßenverkehrs hernehmen sollen.
So scheitern bereits viele an den bisherigen Kompetenzen, die Bebauungspolitik vieler Ge- meinden, Stichwort Betongold, spricht dabei eine deutliche
Sprache.
Hubert Fritz, St. Johann am Tauern
Bildungsauftrag
„Im Zentrum & Co am
Prüfstand“, 15. 1.
Eine Evaluierung von Sendungen im ORF ist notwendig. Die „Pressestunde“und „Im Zentrum“sind gute Informationssendungen, können aber upgedatet werden. Vielmehr sollte sich Herr Weißmann über Sendungen wie „Schlagerchampion“Gedanken machen, nämlich ob man mit „Schwachsinn und Volksverdummung“ORF-Gebühren rechtfertigen kann. Der ORF hat einen Bildungsauftrag zu erfüllen und da hat der Publikumsrat des ORF darauf zu schauen, ob solche Sendungen dazu beitragen oder nicht!
Ing. Wolfgang Eberl, Graz