Wer auf Betreuungsplatz verzichtet, bekommt Geld
Einmal 100 Euro, einmal 120 Euro, einmal 200 Euro pro Monat: Was steckt hinter der Herdprämie?
lierung bedeutet, dass die durchschnittlichen Kosten für Miete, Reinigung etc. berechnet werden. Ansonsten würde jede Einrichtung komplett verschieden behandelt werden: Ein Standort in einem teureren Wohnbezirk bekäme mehr Geld, eine Einrichtung mit mehr berufserfahrenen Pädagoginnen ebenso – würden dann, so der Konter, nur junge Kolleginnen angestellt und Einrichtungen in bestimmten Bezirken geführt werden?
Diese Ungleichbehandlung könne man nicht rechtfertigen, logistisch sei sie zudem nicht stemmbar, daher gäbe es klare Normwerte. Für Krippen fließen übrigens mehr Förderungen, es gelten aber auch andere räumliche Bedingungen und ein höherer Betreuungsschlüssel. Eine Umwandlung kann für jede Einrichtung förderungstechnisch in die eine oder andere Richtung besser ausfallen. Einig sind sich jedenfalls alle – Träger, Stadtrat, Personal –, dass es mehr Geld für das Betreuungssystem braucht, um nicht an weiteren Schrauben drehen zu müssen. ro Monat 120 Euro, wenn das Kind (frühestens ab eineinhalb Jahren) keinen Krippenplatz braucht. 60 Eltern in Feldkirchen nehmen das Angebot laut Bürgermeister Erich Gosch derzeit in Anspruch. In Lannach bekommen Mütter und Väter, die ihr Kleinkind bis zum vollendeten dritten Lebensjahr zu Hause betreuen, sogar 200 Euro pro Monat. Die Lannacher Prämie wurde, seit die Kleine Zeitung 2021 erstmals darüber berichtete, sogar verdoppelt, bestätigt Bürgermeister Josef Niggas. 100 Euro zahlt die Gemeinde auch, wenn ein Kindergartenkind bis zum verpflichtenden Kindergartenjahr daheim betreut wird. 50 Eltern in Lannach nehmen die Prämien aktuell in Anspruch.
PUm eine Herdprämie (so wird umgangssprachlich ein Bonus für die Betreuung unter Dreijähriger daheim bezeichnet) gehe es Feldkirchens Ortschef nicht, vielmehr „würden wir nicht alle Kinder in unseren sieben Krippengruppen unterbringen, die sind voll“, sagt Gosch. Außerdem wolle er Eltern, die ihr Kind zu Hause betreuen wollen, „die Möglichkeit dazu geben, ohne dass sie einen Schaden erleiden.“
Und Josef Niggas erklärt, dass sich Lannach im Jahr auch 200.000 Euro durch die Maßnahme ersparen würde, weil mindestes eine Krippenund mindestens eine Kindergartengruppe wegfallen. Er betont aber: „Jeder, der Bedarf anmeldet, erhält bei uns einen Betreuungsplatz.“