Ein Jubiläum mit Höhen und Tiefen – und einem Ziel
ch bin seit meinem 15. Lebensjahr politisch aktiv, habe als Schulsprecher angefangen und damals schon im Bildungsbereich viel umge- setzt“: Also sprach am 23. Jänner 2014 ein 35-jähriger Grazer, warum er als Sportund Schulstadtrat geeignet sei. Zehn Jahre später ist dieser Kurt Hohensinner weiterhin Stadtrat (nur Bürgermeisterin Elke Kahr ist länger im Stadtsenat), zudem auch ÖVP-Chef. Zum Jubiläum lädt er heute zum „Neujahrsempfang“ins Rathaus und blickt für die Kleine Zeitung zurück.
Im Jänner 2014 hört Detlev „Teddy“Eisel-Eiselsberg als Stadtrat auf und wechselt in die VP-Landeszentrale. Also zieht Hohensinner ins Rathaus – allein: Denn eigentlich will man VP-intern auch Finanzreferent Gerhard Rüsch dazu bringen, für Geschäftsführer Bernd Schönegger Platz zu machen. „Ich freue mich, ab 2014 die erfolgreiche Arbeit von Gerhard Rüsch übernehmen zu können“, wird Schönegger schon in einer Parteiunterlage zitiert. Doch Rüsch
Iwehrt sich. Erst 2017 sagt er Adieu – und Schönegger geht zum „Ankünder“.
Hohensinner wird fortan als Nachfolger von VP-Chef Siegfried Nagl aufgebaut, auch an der Spitze der Stadt. Doch der Wähler spielt nicht mit: Beim Urnengang 2021 wird Bürgermeister Nagl abgewählt, die KPÖ zur Nummer eins. Also übernimmt Hohensinner „nur“eine angeschlagene Partei. „Diese zehn Jahre waren dennoch wunderbar“, meint er heute. Allein im Pflichtschulbereich habe die Stadt 200 Millionen Euro investiert, bis 2021 seien 1800 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen worden – „seither kein weiterer“, kritisiert er die Koalition. ass man Bildungsplätze auf Vordermann brachte, zähle er zu seinen größten Erfolgen. Und zu den Rückschlägen? Als Sozialstadtrat
DNicht viel verändert: Hohensinner 2014 ... ... und zehn Jahre später
habe er die „Hilfe zur Selbsthilfe“der Bürger forciert – unter der KPÖ werde nun bloß „Geld verteilt“. Seine Pläne für die nächsten zehn Jahre? Was braucht Graz? Dass man den Schwung der Koralmbahn für den Wirtschaftsstandort nütze, Graz „touristisch als Bikerstadt für die Familie positioniert“und gegen Parallelgesellschaften agiert, Integration fördert. Persönlich treibe ihn auch die Zukunft seiner beiden Kinder an. Daher gelte weiterhin, was er im KleineInterview verkündete: Die VP soll wieder Gesamtverantwortung tragen – „mit mir als Bürgermeister.“
Michael Saria