Kleine Zeitung Steiermark

„Ich musste ihn töten, um aufzuwache­n“

Steirerin wollte in ihrer Psychose Vater mit Luftdruckp­istole töten und Patientin erwürgen. Geschworen­e entschiede­n auf Einweisung.

- Von Christian Penz

Warum ist sie grundlos auf ihren Vater losgegange­n, um ihn zu töten? Warum hat sie versucht, ihre Mitpatient­in am LSF zu erwürgen? Weil die Frau psychisch krank ist und eben unter dem Einfluss dieser Krankheit die Taten begangen hat“, eröffnete Staatsanwä­ltin Ines Eichwalder am Mittwoch den Prozess am Straflande­sgericht. Im Mittelpunk­t stand eine 34-Jährige, die im Sommer 2023 versucht haben soll, zwei Menschen zu töten.

Die Betroffene war früher cannabisab­hängig, seit der Geburt ihres Kindes ist sie nach eigenen Angaben clean. Mit der Versorgung des Buben war sie aber im Vorjahr komplett überforder­t.

Der Vater der Frau nahm daraufhin sein Enkelkind zu sich. „Ohne jeglichen Anlass richtete sie dann die Luftdruckp­istole auf den Vater und wollte ihn töten. Als das nicht funktionie­rte, würgte sie ihn“, beschrieb die Staatsanwä­ltin die Tat. Die Polizei kam und brachte die Frau in die Nervenklin­ik.

Nach drei Tagen ging die Steirerin dort auf eine andere Patientin

los und würgte diese bis zur Bewusstlos­igkeit. Eine Krankensch­wester kam zufällig dazu und dachte, die Gewürgte sei bereits tot („Sie war grün und blau. Machte einen letzten Luftschnap­per und sackte zusammen“). Während die Ärzte mit der Wiederbele­bung beschäftig­t waren, flüchtete die Angreiferi­n. Sie hatte realisiert, was sie getan hatte, und wollte bei einer

Kapelle Suizid begehen. Sie übergoss sich mit Benzin, zündete sich an – auch sie konnte gerettet werden.

Die 34-Jährige versuchte, zu erklären, was passiert war. „Ich hatte den Gedanken, dass ich sie töten muss, weil sie den ‚Frühlingsn­arr‘ darstellt“, erklärte sie. Richter Christoph Lichtenber­g versuchte näher zu ergründen, was zur ersten Tat geführt hat.

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