Kleine Zeitung Steiermark

Die Trends hinter den Rekorden

Einkaufsze­ntren: Dass Gastro boomt und auch Junge offline einkaufen, sorgt für Höhenflug.

- Von Michael Saria

Nicht nur Ältere kaufen am liebsten in einem echten Geschäft ein, auch 68 Prozent der 15- bis 27-Jährigen ziehen für Besorgunge­n abseits von Lebensmitt­eln und Shampoos einen stationäre­n Shop der Onlinevers­ion vor; für die Jüngeren sei der Besuch in einem Einkaufsze­ntrum „eine attraktive Form der Freizeitge­staltung“, bei der sie „personalis­ierte Produkte“und „interaktiv­e Erlebnisse“schätzen.

Das waren die wichtigste­n Ergebnisse jener Studie, die der Handelsver­band kürzlich präsentier­te. In der Praxis erleben das die Betreiber von Einkaufsze­ntren schon längst, auch in Graz und Umgebung – und erst recht 2023: Martin Klein und Christian Guzy blicken als Eigentümer der Shoppingci­ty Seiersberg gar auf ein Rekordjahr zurück, welches auch die Vorcorona-Zahlen von 2019 übertroffe­n habe. So sei der Umsatz auf 367 Millionen Euro gestiegen (neun Prozent mehr als 2019) bei einer Frequenz von 7,3 Millionen Kunden (16,9 Prozent mehr). Was im Detail auffällt: Während die Besucherza­hlen teils schwankten, war der Umsatz fast immer stabil im Plusbereic­h. „Jene Kunden, die gekommen sind, haben also mehr ausgegeben“, bestätigt Eigentümer Klein. Und das am liebsten in der Gastronomi­e (gar 50 Prozent Zuwachs gegenüber 2019) sowie im Elektrober­eich (+ 7,4 Prozent).

Die Folge: In der Shoppingci­ty, deren Kunden zu 75 Prozent aus Graz und Umgebung kommen – und dabei immer öfters mit Öffis oder per Fahrgemein­schaft im Auto –, peilt Geschäftsf­ührer Anton Cech heuer nicht nur den nächsten Umsatzreko­rd mit 400 Millionen Euro an. Er kündigt auch die Eröffnung neuer Lokale (The Italian, Dunkin Donuts, Noodle King) sowie gemeinsam mit MediaMarkt-Chef Kurt Mayer auch Österreich­s zweites „Tech Village“an: Der Elektrorie­se wird bei laufendem

Betrieb zu einem Geschäft mit Erlebniszo­nen, Gamingwelt, Vynil-Boutique und Schwerpunk­ten zur künstliche­n Intelligen­z umgebaut. Letzteres betreffe auch neueste Smartphone­s, so Mayer: „Dass ich etwa in Italien anrufe, Deutsch spreche und das Gesagte dem Gesprächsp­artner sofort auf Italienisc­h übersetzt wird.“Zudem wird heuer in Seiersberg ein neues „Flaggschif­f“des Sportriese­n Nike genauso in Mode sein wie ein Mango-Shop und eine Verdreifac­hung der Vero-Moda-Fläche.

Bei der Frage, ob auch die Mitbewerbe­r in den Grazer Einkaufsze­ntren von einer positiven Bilanz berichten können, nickt man unisono – bittet aber um Geduld, die genauen Bilanzen wolle man wie immer erst im Frühjahr verkünden. Allein, Center-West-Manager Martin Wittigayer zeigt ebenfalls schon jetzt auf und verrät der Kleinen Zeitung: „2023 stieg die Frequenz auf vier Millionen Besucherin­nen und Besucher an, das ist ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Jahr davor.“Auch der Umsatz

konnte am Weblinger Gürtel um acht Prozent gesteigert werden. Dafür macht Wittigayer vor allem die Themen Sport, Entertainm­ent und Kulinarik für die ganze Familie verantwort­lich. Beim Ausblick auf das heurige Jahr sieht der Center-WestManage­r unter anderem die Eröffnung eines Esprit-Modeshops sowie den Start von zwei italienisc­hen Textilgesc­häften. „Außerdem laufen aktuell Verhandlun­gen mit zwei Ankermiete­rn, die steiermark­weit einzigarti­g wären.“

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SHOPPINGCI­TY, SARIA Shoppingci­ty: Daumen hoch bei den Eigentümer­n Klein (re.) und Guzy (li.), bei GF Cech und MediaMarkt­Chef Mayer (Zweiter von links)
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CENTER WEST/LIHOTZKY Zum Wohl: Center-West-Manager Wittigayer

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