Kleine Zeitung Steiermark

Im Februar fixiert ÖVP Wahltermin

Nehammer eröffnet heute Vorwahlkam­pf, Entscheidu­ng über Neuwahlen vertagt.

- Michael Jungwirth

Mvor it einer Grundsatzr­ede

1500 Funktionär­en wird Bundeskanz­ler Karl Nehammer heute in Wels den Vorwahlkam­pf eröffnen. Rund eine Stunde lang will der ÖVPChef in der Messehalle die Eckpunkte seines „Österreich­Plans 2030“skizzieren. Alle türkisen Regierungs­mitglieder und ÖVP-Landeshaup­tleute sind geladen. Mitgeliefe­rt wird in Wels ein 80 Seiten dickes Konvolut, in dem die Vorschläge unter dem Slogan „Für Leistung, Familien, Sicherheit“ausformuli­ert sind. In derselben Halle hatte vor sieben Jahren der damalige Kanzler Christian Kern seinen Plan A vorgestell­t.

Die Frage, ob die ÖVP die für den 29. September anberaumte­n Wahlen um dreieinhal­b Monate auf den 9. Juni vorverlegt, soll nach Informatio­nen der Kleinen Zeitung in Wels kein Thema sein. „Nehammer wird sich doch nicht seinen Österreich-Plan durch eine Neuwahldeb­atte zusammenha­uen“, formuliert eine ÖVPInsider­in kantig. Die Entscheidu­ng, ob regulär oder vorzeitig gewählt, soll Mitte Februar fallen. Wenn vorverlegt wird, dann wahrschein­lich mit der EU-Wahl am 9. Juni. DKanzler em Vernehmen will der

seine Entscheidu­ng davon abhängig machen, ob in den nächsten Wochen – auch in den Umfragen – eine Dynamik entsteht, die ein Vorziehen der Wahl sinnvoll erscheinen lässt. Zahllose

Strategen wie auch Wirtschaft­skreise und einige Landeshaup­tleute präferiere­n aus unterschie­dlichsten Gründen diese Option. Nehammer verknüpft mit seinem „Österreich-Plan“die Hoffnung, dass jenes gewaltige Wählersegm­ent, das bei der Wahl 2019 Sebastian Kurz gewählt hat und nun wieder mit den Freiheitli­chen unter Herbert Kickl liebäugelt (rund 500.000 Wähler), es sich doch wieder anders überlegt, weil Kickl, so die ÖVP-Diktion, „keine Inhalte und Lösungen, sondern nur Angst und Schrecken verbreitet“. Sollte der Wahltermin vorverlegt werden, will dies Nehammer nur im Einvernehm­en mit dem Koalitions­partner, den Grünen unter Werner Kogler, machen. Die Angst vor einem freien Spiel der Kräfte in der Übergangsz­eit, in der zahllose Beschlüsse wieder ausgehebel­t oder rückgängig gemacht werden, sitzt tief. Bisher standen die Grünen auf der Bremse. Die Kandidatur von Dominik Wlazny, dem Chef der Bierpartei, könnte ein Umdenken bewirken. Nden ach der Begrüßung durch

Gastgeber, Oberösterr­eichs Landeshaup­tmann Thomas Stelzer, sind in Wels zunächst Generalsek­retär Christian Stocker, Klubobmann August Wöginger, Jugendstaa­tssekretär­in Claudia Plakolm an der Reihe, erst gegen 16 Uhr wird Nehammer das Podium erklimmen.

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APA Auf Spuren von Ex-SPÖKanzler Kern?

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