Ex-Adler Kofler steuert Polizeiballon am Kulm
Andreas Kofler sammelte als Skispringer Medaillen. Am Kulm hat der Polizist den Heliumballon hoch über dem WM-Areal im Griff.
ie Skispitzen lugen unter der Einsatztruhe hervor. „Ja, das sind meine Sprungski“, lacht Andreas Kofler. Der einstige Überflieger, der WM und Vierschanzentournee gewann, hat sie vor seinem Einsatz am Kulm abgeschnitten und eine Metallkiste mit Kameras und technischem Equipment darauf montiert. „Ich hab mir gedacht, das hilft mir, wenn ich sie über den Schnee ziehen muss“, schmunzelt der Ex-Athlet.
Kofler ist nach seiner Skispringer-Karriere in besonderer Mission bei der Skiflug-WM am Kulm: Das Innenministerium führt derzeit einen Pilotversuch mit Ballonen durch, um Veranstaltungsgelände mit großen Menschenmassen zu überwachen. Neben Drohnen und Hubschraubern erwartet man sich auch von den unbemannten Ballonen, die Livebilder in die Einsatzzentrale senden, neue Erkenntnisse. Es geht etwa darum, wie Besucherströme gelenkt oder wohin Bodenkräfte dirigiert werden sollen.
Als Exekutivbeamter im Rang eines Revierinspektors ist Kofler verantwortlich für das Projekt.
DEr betreut den mit Helium gefüllten Ballon vom Boden aus, steuert die Kameras und holt ihn per Seilwinde sofort vom Himmel, sollten ein ÖAMTCNotarztoder Polizeihubschrauber wegen eines Notfalls landen müssen.
„Auch Drohnen haben wir im Einsatz, die sind bereits in den sogenannten Regeldienst übernommen“, erklären Helmut Greiner und Wolfgang Schwarz, die Ministerialbeamten der Flugpolizei. Das sei in weiterer Folge auch mit dem Ballon geplant, sagt Projektleiter Greiner. „Er
Der Ballon, der bis zu 95 m hoch steigen wird wurde bisher beim Novarock, Donauinselfest und bei anderen Großveranstaltungen getestet.“
Warum überhaupt stationäre Ballone, wenn es ohnehin Drohnen gibt? Es gebe durchaus Vorteile, erzählen die Beamten. Während Drohnen nach etwa 40 Minuten zum Batteriewechsel auf den Boden oder ersetzt werden müssen, kann der mit Helium gefüllte Ballon über Stunden in Lufthöhen bis knapp 100 Metern verharren. „Er ist außerdem weiß, stört niemand, wird fast als Wolke wahrgenommen“, ergänzt Kofler.
„Aerostat A300“lautet der korrekte Name, und er ist nur eines der Projekte des ehemaligen Sportlers. Dem Fliegen ist der Beamte auch sonst treu geblieben. Etwa, wenn er als sogenannter „FLIR-Operator“in Salzburg die polizeilichen Agenden bei Flügen übernimmt oder Piloten unterstützt.
Privat steht Kofler mit beiden Beinen im Leben: „Meine Frau Mirjam und ich haben zwei Kinder (Anm.: drei und fünf Jahre alt). Nach der sportlichen Karriere geht es mir, das kann ich sagen, wirklich gut.“Auch eine Art Landung, die nicht jedem Weitenjäger gelungen ist.