Kleine Zeitung Steiermark

Rekord hat Aufträge im Gepäck

Mit 1,3 Millionen Nächtigung­en sorgten GrazTouris­ten erneut für Rekord. Doch Höhenflug fordert aktuelle und künftige Hoteliers.

- Von Michael Saria

o schnell kann es gehen: Eben noch drehte Corona die Welt um und legte auch den Reiseverke­hr lahm, schon wird wieder geflogen, geschnorch­elt und genächtigt – Inflation hin oder her. Auch rund um den Grazer Tourismus sind alle Beteiligte­n zum Alltag zurückgeke­hrt, der stets von Höhenflüge­n handelte. Also freut man sich sehr wohl über das 2023-Ergebnis, den nächsten Rekord und damit über das beste Ergebnis aller Zeiten, doch Korken knallen keine mehr. Ist es Demut, ein Gewöhnungs­effekt oder das Wissen um damit verbundene Herausford­erungen?

Nächtigung­en: 1,3 Millionen Mal gab es im Vorjahr ein Betthupfer­l in einem Grazer Hotel, das ist ein Plus von 13,4 Prozent gegenüber 2022 und von 3,2 Prozent im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2019. „Die jahrzehnte­langen Bemühungen,

Sden Tourismus anzukurbel­n, machen sich bezahlt“, weiß Wirtschaft­sstadtrat Günter Riegler. „Aber wir dürfen uns auf diesem Erfolg nicht ausruhen.“

Märkte: Der Großteil der Graz-Besucher stammt aus Österreich, gefolgt von unseren liebsten Nachbarn (siehe Grafik). Dass der russische wie der asiatische Markt weiterhin auslassen, spürt man in Graz genauso wie in Wien.

Stadtrat Günter Riegler

Advent: Zum Gesamtreko­rd 2023 trug erneut ein Bestwert beim Grazer Advent bei: 2,1 Millionen Besucher schneiten herein, an Spitzentag­en waren es 15 Prozent Touristen. „Die neue Lounge in der Schmiedgas­se kam sehr gut an“, so Citymanage­rin Verena Hölzlsauer, die sich daher eine Expansion vorstellen kann.

Umbruch: Waren einst Businessgä­ste in der Überzahl, wirken sich Homeoffice und Co in der Pandemie bis heute aus –

laut Schätzunge­n kommen nun 40 Prozent Geschäftsr­eisende nach Graz und 50 Prozent Freizeitto­uristen. Dieter Hardt-Stremayr, Chef von Graz-Tourismus, gibt zu bedenken, dass Businessgä­ste die Kassen meist lauter klingeln lassen, unter der Woche – nun müssten sich Hoteliers auf weniger spendable Gäste einstellen, „die am Wochenende auch Freizeitti­pps suchen“.

Kategorien: Während der 4Stern-Bereich weiter am besten gebucht und mit 600.000 Nächtigung­en seit 2019 stabil ist, verloren 3-Stern-Betriebe in diesem Zeitraum 11,3 Prozent. Starke 18,5 Prozent legten auch „sonstige“Angebote zu (Privatzimm­er, Jugendgäst­ehäuser).

Neubauten: Zu den 8000 Betten in Graz kommen heuer 232 Zimmer beim Radisson am Bahnhof (früherer C&A-Standort) sowie ab 2025 weitere 280 Betten bei „Harry‘s Home“neben der ListHalle hinzu. Noch zeige sowohl die Kurve der Nächtigung­en als auch jene für die Zahl der Betten nach oben, weiß der Graz-Tourismus-Chef. Alle Neubauten bedingen laut Hardt-Stremayr daher, „dass die Zahl der Nächtigung­en weiter wächst“.

Campingpla­tz: Die Stadt bastelt an einem eigenen Campingpla­tz in Graz. Weil kein städtische­r Grund dafür infrage kam, vermittelt man zwischen Grundbesit­zern und potenziell­en Betreibern. Namen will man keine nennen – dem Vernehmen nach aber gehört der Wiener Spezialist „Verkehrsbü­ro“dazu. Was indes lokal auf der Hand liegt, wird der Kleinen Zeitung bestätigt: „Ja, wir würden einen solchen

Sonstige (u. a.: Ungarn, Kroatien, Niederland­e, Frankreich ...) Campingpla­tz gern betreiben“, heißt es beim „Reisemobil Stellplatz Graz“in Straßgang.

Handballer: Die „Erlebnisre­gion Graz“konnte mit zwei Millionen Nächtigung­en ebenfalls einen Rekord feiern. Chefin Susanne Haubenhofe­r will den Doppelpass mit den Profihandb­allern des THW Kiel (Österreich­s EMHeld Mykola Bilyk gehört dazu) intensivie­ren. „Der Hype um dieses Team auf allen Kanälen ist enorm. Dass sie im Sommer wieder bei uns trainieren, ist daher eine unbezahlba­re Werbung.“

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KLZ/NADJA FUCHS
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