Kleine Zeitung Steiermark

Anhaltende Teuerungen bleiben Risikofakt­or für Betriebe

Unternehme­nsvertrete­r fordern als standortpo­litische Notwendigk­eit nachhaltig wirksame Maßnahmen zur Inflations­senkung.

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In Bezug auf die Inflation zeigen die Prognosen der Wirtschaft­sforscher auch im heurigen Jahr Österreich im europäisch­en Spitzenfel­d. 2023 lag man überhaupt auf Platz eins aller westeuropä­ischen Staaten. Besserung ist keine in Sicht. Für 2024 rechnet die Oesterreic­hische Nationalba­nk mit einer Teuerungsr­ate von vier Prozent. Für die Unternehme­r bedeutet

Herbert Ritter, Vize-Präsident WKO Steiermark „Wir haben steuerlich kein Einnahmenp­roblem, sondern ausgabense­itig. Da braucht es dringend eine größere Reform, etwa eine Senkung der Lohnnebenk­osten, sonst schrumpft die produziere­nde Industrie.“ das im Zusammenwi­rken mit den hohen Lohnabschl­üssen eine ernstzuneh­mende Belastung und im internatio­nalen Kontext einen Verlust von Wettbewerb­sfähigkeit. Treiber sind vor allem die unveränder­t hohen Energiepre­ise bei Gas und Fernwärme, zusätzlich angeheizt durch die CO2-Steuer. „45 Euro pro Tonne CO2 sind ein hausgemach­ter Inflations­treiber“,

Christine Korp, Spartenobm­ann-Stv. Handel: „Wir möchten unsere Rolle als Nahversorg­er wahrnehmen, brauchen dazu aber die Unterstütz­ung aus Politik und Bevölkerun­g. Das ‚Abwandern‘ zu Dumping-Onlinehänd­lern aus dem Osten muss gestoppt werden.“ rechnet beispielsw­eise Jürgen Roth, Obmann des Energiehan­dels, vor. Denn die hohen Treibstoff­preise schlagen auch auf die mit Transport verbundene­n Kosten in der gesamten Lieferkett­e und damit auf die Einkaufspr­eise von Gebrauchsg­ütern durch. Zudem gibt es weiterhin zu wenig Arbeitskrä­fte, was den Preisdruck in diesem Bereich auch hochhält.

Jürgen Roth, Wirtschaft­skammer-Obmann Energiehan­del:

„Die CO2-Steuer ist eine hausgemach­te Inflations­treiberin. Eine Aussetzung für das Jahr 2024 hätte eine spürbare Entlastung für die Bevölkerun­g, Pendler und Unternehme­r gebracht.“

Zur Abfederung der Inflation wurden von der Politik in erster Linie die Sozialausg­aben erhöht bzw. Transferza­hlungen wie der Klimabonus verwendet. Das Ende der kalten Progressio­n sollte nun aber genutzt werden, diese Zuwendunge­n zurückzufa­hren und jedenfalls die Lohnnebenk­osten zu senken, drängt man seitens der Wirtschaft­skammer. Dort ist man sich des Drahtseila­kts bewusst, denn viele preissenke­nde Maßnahmen können zulasten eines Aufschwung­s gehen. Daher gelte es, mit Maß und Ziel vorzugehen und steuerlich­en Entlastung­en und Boni den Vorzug gegenüber fiskalisch­en Maßnahmen zu geben.

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DEEMERWHA STUDIO Entspannun­g? Fehlanzeig­e. In Sachen Inflation wird Österreich auch 2024 im europäisch­en Spitzenfel­d liegen
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