Statt teurer Eintrittskarten gab’s Google-Bilder
Vorbestrafter Deutscher wollte in Graz dem Betrug entsagen, zog aber mehr als 50 Ticketkäufer über den Tisch.
reitgefächert war das Sortiment, das auf der OnlinePlattform angeboten wurde:
Für Karten für Konzerte (Coldplay, Andreas Gabalier) oder Sportevents hat ein 38-Jähriger von Käufern Geld kassiert, aber nie geliefert. „Ich hab ja nie echte Tickets gehabt, das waren Bilder von Google“, umreißt der Beschuldigte am Straflandesgericht sein Geschäftsmodell. „Die Vorwürfe sind korrekt, absolut, definitiv“, sagt der Deutsche. Zuvor hat ihm Staatsanwältin Katharina Doppelhofer schweren gewerbs
Bchristian.penz@kleinezeitung.at
mäßigen Betrug angelastet: „Zwischen Sommer und Dezem- ber 2023 gibt es einen Schaden von 20.000 Euro und 53 Fälle. Mindestens.“
Dabei hatte der Mann einen eigenen „Österreichplan“im Kopf: Wegen unzähliger Vorstrafen
in Deutschland wollte er in Graz neu durchstarten.
„Ich hatte Arbeit, aber die Spiel- sucht wuchs mir über den Kopf. Alles, was ich einnahm, wanderte direkt in den Spielautomaten.“„Sie haben ja ganz nett geschrieben mit ihren Kunden“, blickt Richterin Julia Noack auf die Chatverläufe. – „Definitiv. Das Geschäft ging ja gut.“1200 Euro kassierte er etwa für VIP-Tickets für Harry Kane und Co, 1000 für die MotoGP. „Die Preise waren realistisch“, meint er. Die Tickets nicht.
An alle Geprellten kann sich der Deutsche nicht erinnern, zu viele sind es. Immerhin folgt der Beweis, dass Helene Fischer so manchem den Kopf verdreht. Ein Helene-Fan will nämlich das Ticket persönlich beim Angeklagten abgeholt haben. „Kann das sein?“, fragt die Richterin den Betrüger. – „Nein, das ist unmöglich.“as Urteil: 18 Monate, sechs Monate davon hinter Gittern. Den Schaden muss er zudem gutmachen. „Weil Willhaben eine Plattform ist, die auf Vertrauensbasis funktioniert“, erklärt die Richterin.
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