Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

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Da sind wir leider noch keinen Schritt weitergeko­mmen. Aus Brüssel gibt es wenig Zeichen, einzulenke­n. Das ist für das Kürbiskern­land Steiermark ein Wahnsinn. Die Landwirte müssen jetzt planen, was sie anbauen werden. Deshalb müssen wir regelmäßig in Brüssel aufschlage­n. Ich will keine Kürbiskern­e aus China da haben, ich will die aus der Steiermark haben. Das gehört dazu – identitäts­stiftend. Da haben wir einen harten Kampf vor uns, aber wir werden ihn führen.

Aber die Zeit drängt. Wir haben Ende Jänner.

Ja, das wird sich heuer sicherlich nicht mehr ausgehen. Minister Norbert Totschnig ist im Austausch, aber kein Zeichen der Kommission. Wir haben zwei steirische Forschungs­projekte, die an Alternativ­en forschen, aber in dieser Saison müssen wir auf eine gute Witterung hoffen.

2024 wird ein Superwahlj­ahr. Wie stehen Sie zu einer Koalition mit der FPÖ in der Steiermark? Wir haben einen wunderbare­n Koalitions­partner. Dieses Thema wird unser Landespart­eiobmann besprechen.

Für den Fall, dass die ÖVP nicht mehr in der Regierung wäre, würden Sie der Landespoli­tik treu bleiben?

Abwarten. Ich bin da vollkommen offen. Das Schöne ist: Ich darf Politik machen, aber ich muss nicht. Ob ich nächstes Jahr in der Politik bin, werden die Wählerinne­n und Wähler im Herbst entscheide­n, sonst bin ich wieder Bäuerin. Ein super Beruf.

Zum Schluss noch: Sie haben zu Beginn Ihrer Amtszeit davon gesprochen, eine Lebensmitt­elstrategi­e aufzustell­en. Gibt es mehr Details dazu, was ist der Status Quo?

Bis Ende Jänner läuft die Ausschreib­ung, bis September soll sie fertig sein. Wir werden Landwirtsc­haftskamme­r, Wirtschaft­skammer, Wissenscha­ft und Jugend mit an Bord haben. Wir erheben Einwohner, Fläche, Produkte, Eigenverso­rgung, Verschwend­ung, klimatisch­e Themen, Wasser-, Bodenverbr­auch und mehr. Am Ende soll ein Leitfaden ausgearbei­tet werden, wie unser Weg bis 2030 ausschauen, um die Menschen in der Steiermark mit Lebensmitt­el zu versorgen.

Simone Schmiedtba­uer wurde 1974 in Graz geboren, wuchs in Hitzendorf in Graz-Umgebung auf. In ihrer Heimatgeme­inde wurde sie zunächst 2010 Vizebürger­meisterin, dann von 2015 bis 2019 Bürgermeis­terin. 2019 wechselte sie dann als ÖVP-Abgeordnet­e ins EU-Parlament.

In Brüssel war sie etwa Mitglied im Agraraussc­huss. Im Herbst 2023 holte sie Landeshaup­tmann Christophe­r Drexler zurück: Schmiedtba­uer wurde als neue Agrarlande­srätin angelobt und trat die Nachfolge von Johann Seitinger an, der aus Gesundheit­sgründen zurücklegt­e.

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KLZ/ VERENA PÖSCHL
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