Markus Poschner verlässt Bruckner Orchester Linz
Komponist Gerd Kühr erhält morgen den Großen Österreichischen Staatspreis für Musik, die höchste Kulturauszeichnung der Republik.
Chefdirigent Markus Poschner verlässt 2027 mit Ablauf seines Vertrages das Bruckner Orchester Linz (BOL). Der gebürtige Münchner kam 2017 zum BOL, davor war er ebenfalls zehn Jahre lang – seit 2007 – Generalmusikdirektor der Freien Hansestadt Bremen. „Als Künstler muss man immer wieder den Mut haben, neu aufzubrechen, nicht zuletzt, um den eigenen Horizont zu erweitern“, erklärte Poschner in einer Presseaussendung. Jetzt wolle man in Linz mit möglichen Nachfolgerinnen und Nachfolgern Gespräche führen. ls 1972 das Theaterstück „Stallerhof“des 27-jährigen Autors Franz Xaver Kroetz seine Uraufführung in Hamburg erlebte, war der Lesachtaler Student Gerd Kühr gerade 19 Jahre alt. „Es ist für mich immer noch eines der größten Theaterstücke seiner Zeit“, verbeugt sich der heute 70-Jährige vor jenem Mann, mit dem er Jahre später seinen internationalen Durchbruch als Komponist feiern konnte.
„Durch die Zusammenarbeit mit Kroetz war es mir möglich, das Stück nicht nur mit Tönen zu bebildern, sondern zum Kern der Sache zu kommen.“Der Kern der Sache, das war der von Perspektivlosigkeit und Gewalt beherrschte gesellschaftliche Mikrokosmos, den „Stallerhof“vorführt. Der Skandal nach der Uraufführung des Theaterstücks 1972 war die Initialzündung für den Studenten, seine erste Oper nach dem Libretto von Kroetz zu schreiben. „Ich war unglaublich empört, weil eine Deutschlehrerin, die das Stück im Unterricht durchgenommen hatte, ihre Stelle verlor“, erinnert sich Kühr im Rückblick. Mit der Oper, die 1988 in München uraufgeführt wurde, begann der weltweite Aufstieg des zweitältesten von vier Brüdern aus Maria Luggau im Kärntner Lesachtal. Der studierte Geschichte- und Musiklehrer absolvierte am Mozarteum in Salzburg auch das Kompositionsund Dirigierstudium unter anderen bei Sergiu Celibidache und bei Hans Werner Henze in Köln. Nach fünf Jahren in Deutschland kehrte er in seine
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