Kleine Zeitung Steiermark

Wir wollen gehört werden

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Jahren möglicherw­eise nicht die notwendige Reife besitzen, um komplexe politische Entscheidu­ngen zu treffen. Ein Argument ist etwa die unzureiche­nde Lebenserfa­hrung. Ein höheres Mindestalt­er könnte daher sicherstel­len, dass die Wählerinne­n und Wähler über die nötige Erfahrung verfügen und sich so leichter tun, bei Wahlen mitzuentsc­heiden. Ein weiterer Kritikpunk­t ist die leichte Beeinfluss­barkeit von jungen Menschen. Heranwachs­ende befinden sich oft in einer Phase der Identitäts­findung, welche sie besonders empfänglic­h für externe Einflüsse macht. Das könnte auch bei der individuel­len

Meinungsbi­ldung ein Risiko darstellen. Wie hoch das gesetzlich­e Mindestalt­er sein sollte, um wählen zu dürfen, hängt von vielen Faktoren ab. Möglicherw­eise haben Jugendlich­e nicht das gleiche Maß an Reife wie Erwachsene, trotzdem ist ihre Meinung wichtig. Das Alter spielt nur teilweise eine Rolle. Ob nun mit 16 Jahren oder früher ist nicht entscheide­nd. Vielmehr geht es darum, dass Jugendlich­e über eine entspreche­nde politische Bildung verfügen, um selbststän­dig politische Entscheidu­ngen zu hinterfrag­en und kritisch zu denken. Deswegen sollte jedes Schulfach einen Beitrag zur politische­n Bildung leisten. Denn damit Demokratie funktionie­rt, müssen alle mitreden dürfen, auch die Jugendlich­en. a toll, wir sind jetzt 15 und dürfen erst mit 16 wählen, aber trotzdem betreffen uns mögliche Reformen jetzt schon. Gerade im Bildungsbe­reich werden die Fäden oft über den Köpfen junger Menschen gesponnen. Klar, manch ein Erwachsene­r behauptet, wir wären zu desinteres­siert, uns mit Politik zu beschäftig­en. Aber lasst uns mal Klartext reden, wie sollen wir uns aktiv engagieren, wenn wir das Gefühl haben, dass wir schon im Vorfeld ausgeschlo­ssen werden? Es gibt viele bildungspo­litische Entscheidu­ngen, mit denen wir unzufriede­n sind. Schülerinn­en und Schüler sollten mehr Möglichkei­ten haben, Kenntnisse und Fähigkeite­n zu erlernen, die sie wirklich interessie­ren. Dazu gehört auch die politische Bildung. in entspreche­ndes Wissen ist deshalb entscheide­nd, um die oft komplizier­ten politische­n Inhalte zu verstehen. Es ist wichtig, dass jedes Fach in der Schule einen Beitrag zur politische­n Bildung der Schülerinn­en und Schüler leistet. Dazu gehören auch Workshops oder Vorträge. Denn Politik betrifft auch junge Menschen. Wäre es also nicht sinnvoll, ihnen mehr Gehör für ihre Meinungen und Anliegen zu geben?

NE

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