Das kurze Debüt wirkt lange nach
In Cortina feierte die Weststeirerin Anna Schilcher ihre spontane Premiere im Weltcup.
pontanität ist eine Eigenschaft, die es im alpinen Skiweltcup braucht – vor allem vor dem ersten Start auf der Weltbühne. Das erfuhr das steirische Ass Anna Schilcher in den vergangenen Tagen am eigenen Leib, debütierte die 23-Jährige in Cortina d‘Ampezzo auf höchster Ebene. „Das war alles sehr kurzfristig“, lacht Schilcher nach ihrem Auftritt im Super-G auf der Tofana. Eigentlich hätte die Köflacherin die Speed-Rennen vor dem TV verfolgt, bis ein Anruf aus Cortina kam. „Ich bin am Donnerstag aus Frankreich heimgekommen, war am Freitag in Tamsweg und dann sagte mein Trainer, dass ich vielleicht einspringen kann und den letzten Startplatz bekomme.“Aus dem „vielleicht“wurde Freitagabend ein „fix“, am Samstag um vier Uhr früh saß sie mit Servicemann im Auto auf dem Weg in Richtung Italien.
Sbesichtigte Schilcher am Samstag, stand tags darauf erstmals im Starthaus eines Weltcuprennens. Das Ziel sah sie aber leider nicht, schied das Talent im Mittelteil des Super-G aus. „Im Tofana-Schuss
habe ich mir richtig schwergetan, die Abfahrtsposition zu finden. Dann passierte mir leider ein Anfängerfehler, Erfahrung kann man sich eben nicht kaufen.“Von den ersten Weltcupmetern profitiert sie aber nachhaltig, die Leistung bis zum Ausfall war „solide“. Auch die kurzfristige Aufnahme ins Team sei reibungslos verlaufen. „Ich habe mich sofort wohlgefühlt und kannte auch schon einige Trainer, habe in Chile schon Trainings mitgemacht. Es war cool, das alles einmal kennenzulernen. Das Drumherum im Weltcup ist schon viel größer als im Europacup.“Das „Drumherum“beinhaltete in
Cortina d‘Ampezzo auch das gemeinsame Anstoßen mit dem eigenen Fanklub. Familie und Freund reisten am Sonntag extra nach Italien, feuerten die Athletin der Sportunion Köflach lautstark an.
im Europacup, geht es für die Weststeirerin weiter. Zuletzt gelangen ihr in Frankreich mit den Plätzen vier, fünf und acht starke Ergebnisse. Schilcher will nun weiterhin konstant aufzeigen, dann „bekomme ich vielleicht noch den ein oder anderen Weltcupeinsatz in dieser Saison“. Ihr großes Ziel ist natürlich ein fixer Startplatz im Weltcup, den sie schon mehrmals vor Augen hatte. Verletzungen schoben das Debüt aber nicht nur einmal nach hinten. „In den letzten fünf Jahren hatte ich drei Kreuzbandrisse, letzte Saison war meine erste volle im Europacup. Da muss man eben seinen eigenen Weg finden, wie man damit umgeht.“Schilcher ließ sich nicht unterkriegen und kam immer wieder zurück. Ihr erster Weltcupeinsatz war die erste Belohnung dafür: „Genau für solche Momente beißt man durch.“ rustrierend“– so fasste Julia Scheib die Leistung im ersten Durchgang des Kronplatz-Riesentorlaufs zusammen. Viel höflicher ist der Auftritt der ÖSV-Equipe im ersten Lauf auch nicht zu umschreiben, drohte Österreich in der Krisendisziplin das nächste Debakel. In Jasna setzte es ein Fiasko, schien im Endklassement eines Weltcup-Riesentorlaufs erstmals seit 1985 keine rot-weiß-rote Athletin auf. Was folgte, waren intensive Tage für die Technikerinnen, „gute Trainings“, wie es ÖSV-Riesentorlauf-Trainer Karlheinz Pichler bezeichnete. Das altbekannte Problem blieb aber bestehen: „Sie schaffen es leider nicht, die Leistungen aus den Trainings ins Rennen zu transferieren.“In Zahlen: Sechs Österreicherinnen qualifizierten sich für Lauf zwei, reihten sich aber zwischen den Plätzen 23 und 30 ein.
Wirkliche Erklärungen hatte auch Pichler nicht. „Ich denke,
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