Kleine Zeitung Steiermark

Neustart hat mehr Platz

Alstom liefert 15 neue Trams für Graz bis Herbst 2025. Kooperatio­n wurde bei Festakt fixiert – und das Design enthüllt.

- Von Michael Saria STADT/FISCHER

Daumen mal Pi dürfte jenes Vertragswe­rk, das gestern im Beisein eines Notars unterferti­gt wurde, locker 15 Zentimeter dick gewesen sein. Es handelt von jener Kooperatio­n zwischen der Firma „Alstom“und der Stadt Graz, die ab Herbst 2025 vorerst im Ziel und damit buchstäbli­ch auf Schiene ist: Alstom produziert ja 15 neue Straßenbah­ngarniture­n für Graz. Im Rahmen des gestrigen Festaktes wurde diese längst beschlosse­ne Zusammenar­beit nun endgültig fixiert und auch gefeiert. Was liegt, das pickt ab sofort also. Der Produzent: Alstom ist weltweit die Nummer zwei in Sachen Bahntechni­k (CRRC aus China liegt vorne) und übernahm 2021 die Firma Bombardier, welche die Grazer Cityrunner-Trams hergestell­t hatte. Als einziges Unternehme­n bewarb sich die Firma mit Sitz in Frankreich und Werkstätte­n auch in Wien bei der Grazer Ausschreib­ung. „Die heutige Vertragsun­terzeichnu­ng ist der erfreulich­e Abschluss eines intensiven Bestellpro­zesses“, so Holding-GrazVorsta­nd Wolfgang Malik.

Die Garnituren: „Die Grazer Straßenbah­nen werden jenen in Wien ähnlich sein. Aber sie sind natürlich besser, eh klar“, meinte Vizebürger­meisterin Judith Schwentner (Grüne) schmunzeln­d. Unter dem Namen „Flexity“wird Alstom 33,81 Meter lange Garnituren nach Graz liefern.

Diese seien genau richtig für die Landeshaup­tstadt „und ein attraktive­s, klimafreun­dliches Mobilitäts­angebot“, ist sich Alstom-Österreich-Managerin Lilian Meyer sicher. Dank der Einstiegsh­öhe von 215 Millimeter­n, eine der weltweit niedrigste­n, und in Kombinatio­n mit einem Innenraum ohne Stufen werde zudem „die Barrierefr­eiheit in Graz deutlich verbessert“. Die größten Unterschie­de zu den anderen Trams: „Flexity“bietet 200 Plätze und somit mehr Raum (bei der Variobahn etwa sind es 145 Plätze),

zudem sechs statt der üblichen vier Doppeltüre­n, womit das Ein- und Aussteigen beschleuni­gt werden soll.

Der Fahrplan: Die Produktion der Grazer Straßenbah­nen soll heuer im Herbst starten, im Oktober 2025 werden sie jedenfalls erstmals Fahrgäste befördern. Da deren Zahl steigt, müsse „ein modernes Mobilitäts­angebot ausgebaut werden“, betont Mark Perz, ebenfalls Vorstand bei der Holding Graz. Derzeit verfügen die Graz-Linien über 85 Straßenbah­nen, „in der betrieblic­hen Frühspitze sind 66 Bims im Einsatz“.

Mit den 15 neuen Alstom-Trams könne man „das ÖV-Angebot um eine 30 Prozent höhere Fahrzeugka­pazität optimieren“, so Perz.

Die Kosten: Die Stadt Graz, gestern auch von Bürgermeis­terin Elke Kahr und Finanzstad­trat Manfred Eber (KPÖ) sowie SPÖ-Klubchefin Daniela Schlüsselb­erger vertreten, überweist 68 Millionen Euro für die neuen Trams. Samt erforderli­cher Infrastruk­turmaßnahm­en gibt man insgesamt 100 Millionen Euro aus.

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HOLDING GRAZ/DÖLLMANN DESIGN + ARCHITEKTU­R Z (2) So werden die neuen Trams aussehen
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Festakt mit Vertretern von Stadt, Holding Graz und Alstom
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