Hundehalter müssen jetzt Kurs absolvieren
Wer einen Hund halten will, benötigt ab April einen zweistündigen Kurs. Neues Gesetz verstärkt darüber hinaus ab April den Tierschutz.
Die Bundesregierung verschärft die Regelungen für Beiß- und Angriffstraining von Schutzhunden sowie Maßnahmen gegen Qualzucht. Laut Tierschutzminister Johannes Rauch (Grüne) sollen die Gesetze im April in Kraft treten. Diese zielen darauf ab, gefährliche Angriffe von Hunden auf Menschen zu verhindern, insbesondere von solchen, die absichtlich aggressiv gemacht werden. Daher werden Beiß- und Angriffstrainings landesweit verboten – es sei denn, Tiere, Halter und Trainer erfüllen strenge Auflagen und Prüfungen. Diensthunde von Polizei, Zoll und Bundesheer sind davon ausgenommen. Allgemein wird eine verpflichtende Ausbildung für die Haltung von exotischen Tieren und Hunden eingeführt, darunter eine zweistündige Praxiseinheit für Hundehalter und ein vierstündiger Nachweis der Sachkunde für Amphibien, Reptilien und Papageien.
Für die Ausbildung von Schutzhunden gelten künftig außerdem verpflichtende Wesensprüfungen und veterinärmedizinische Atteste für Hunde ab zwölf Monaten. Die Haltung von Hunden und exotischen Wildtieren erfordert zukünftig einen Sachkundenachweis. Ein Qualitätssicherungssystem für Halter wird eingeführt, einschließlich einer Prüfung und der Vorlage eines Strafregisterauszugs. Alle am Training beteiligten Personen müssen eine Ausbildung und Zertifizierung durchlaufen.
Eingeführt werden soll laut Rauch außerdem eine Qualzucht-Kommission – sie wird Qualzuchtmerkmale nach wissenschaftlichen Standards festlegen. Das Ausstellungs- und Werbeverbot für Tiere mit Qualzuchtmerkmalen bleibt bestehen. Der illegale Welpenhandel wird durch die Strafbarkeit des Kaufs und Verkaufs illegaler Tiere bekämpft.
Die Novelle ziele auch darauf ab, den illegalen Einsatz von Kamelen und Büffeln im Zirkus zu verbieten. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) begrüßt die neuen Regeln ebenso wie der Österreichische Kynologenverband. Tierschutz Austria-Präsidentin Madeleine Petrovic hofft auf weitere Verbesserungen, etwa in Form eines Verbots des Beiß- und Angriffstrainings.