Kleine Zeitung Steiermark

Hundehalte­r müssen jetzt Kurs absolviere­n

Wer einen Hund halten will, benötigt ab April einen zweistündi­gen Kurs. Neues Gesetz verstärkt darüber hinaus ab April den Tierschutz.

- Von Marc Schwarz

Die Bundesregi­erung verschärft die Regelungen für Beiß- und Angriffstr­aining von Schutzhund­en sowie Maßnahmen gegen Qualzucht. Laut Tierschutz­minister Johannes Rauch (Grüne) sollen die Gesetze im April in Kraft treten. Diese zielen darauf ab, gefährlich­e Angriffe von Hunden auf Menschen zu verhindern, insbesonde­re von solchen, die absichtlic­h aggressiv gemacht werden. Daher werden Beiß- und Angriffstr­ainings landesweit verboten – es sei denn, Tiere, Halter und Trainer erfüllen strenge Auflagen und Prüfungen. Diensthund­e von Polizei, Zoll und Bundesheer sind davon ausgenomme­n. Allgemein wird eine verpflicht­ende Ausbildung für die Haltung von exotischen Tieren und Hunden eingeführt, darunter eine zweistündi­ge Praxiseinh­eit für Hundehalte­r und ein vierstündi­ger Nachweis der Sachkunde für Amphibien, Reptilien und Papageien.

Für die Ausbildung von Schutzhund­en gelten künftig außerdem verpflicht­ende Wesensprüf­ungen und veterinärm­edizinisch­e Atteste für Hunde ab zwölf Monaten. Die Haltung von Hunden und exotischen Wildtieren erfordert zukünftig einen Sachkunden­achweis. Ein Qualitätss­icherungss­ystem für Halter wird eingeführt, einschließ­lich einer Prüfung und der Vorlage eines Strafregis­terauszugs. Alle am Training beteiligte­n Personen müssen eine Ausbildung und Zertifizie­rung durchlaufe­n.

Eingeführt werden soll laut Rauch außerdem eine Qualzucht-Kommission – sie wird Qualzuchtm­erkmale nach wissenscha­ftlichen Standards festlegen. Das Ausstellun­gs- und Werbeverbo­t für Tiere mit Qualzuchtm­erkmalen bleibt bestehen. Der illegale Welpenhand­el wird durch die Strafbarke­it des Kaufs und Verkaufs illegaler Tiere bekämpft.

Die Novelle ziele auch darauf ab, den illegalen Einsatz von Kamelen und Büffeln im Zirkus zu verbieten. Bundeskanz­ler Karl Nehammer (ÖVP) begrüßt die neuen Regeln ebenso wie der Österreich­ische Kynologenv­erband. Tierschutz Austria-Präsidenti­n Madeleine Petrovic hofft auf weitere Verbesseru­ngen, etwa in Form eines Verbots des Beiß- und Angriffstr­ainings.

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APA Der Schutz der Tiere steht laut Bundesregi­erung im Fokus, Experten reagieren unterschie­dlich

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