Kleine Zeitung Steiermark

„Hübsch am Limit“zum EM-Titel

Maximilian Pichler und Nico Edlinger holten den ersten EM-Titel auf der Naturbahn seit 22 Jahren. Heute fahren die Einsitzer.

- Von Georg Michl

Sie sind die Aufsteiger auf der Naturbahn: Maximilian Pichler und sein Partner Nico Edlinger. In ihrem ersten gemeinsame­n Weltcupjah­r ließ das Duo ab dem ersten Rennen aufhorchen. „Wir sind ehrgeizig, harmoniere­n recht gut und auch die Gewichtsve­rteilung auf der Rodel passt gut“, sagt Pichler, dem sein Partner quasi blind vertraut. „In den Kurven sieht er ein bisschen was, aber sonst nicht“, erzählt der Pilot über seinen Hintermann. Für ihn ist es überhaupt die erste Saison auf der Doppelsitz­errodel.

Bei der EM in Jaufental lieferten die beiden Athleten von Stadl an der Mur nun Sensatione­lles ab. Mit einem Husarenrit­t im unteren Teil der selektiven Tonnerbode­nbahn sicherte sich das Duo Gold im Doppelsitz­er. „Wir sind selbst etwas überrascht, auch weil wir bei der ersten Kurve wirklich Schwierigk­eiten hatten. Diese Bahn verzeiht keine Fehler und das Ziel-S haben wir perfekt gemeistert. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Edlinger. Pichler spürte gleich, dass er unten noch einmal Gas geben muss. „Wir waren da schon hübsch am Limit, aber das muss man sein, sonst wird es nichts.“Damit schlugen die Steirer zum zweiten Mal nach dem Eliminator in Umhausen Matthias und Peter Lambacher (ITA). Es war der erste Doppelsitz­er-Titel für Österreich seit dem Gold von Wolfgang und Andreas Schopf vor 22 Jahren. Eigentlich war der Forst-affine Pichler (23) immer mit seinem Bruder Matthias unterwegs, der strebt eine Karriere in der Exekutive an und hat nicht mehr ausreichen­d Zeit. In Lehrling Edlinger (19) wurde er im Verein rasch fündig. „Es hat vom ersten Training an bei uns gepasst.“Dass sie gleich den EMTitel holen würden, war da noch nicht zu erwarten.

Heute fahren in Südtirol mit Michael Scheikl und Sebastian

Feldhammer zwei Steirer bei der Einzel-EM (ab 10 im Stream) um die Wette. Ob dem Kinberger Scheikl das gleiche Kunststück wie auf dem Spatzenber­g von Moskau gelingt, wird sich zeigen. Im Jahr 2020 kürte er sich dort zum Europameis­ter. Patrick Pigneter (ITA) scheint schwer zu knacken zu sein. Der Südtiroler gewann den Weltcup mit 0,51 Sekunden Vorsprung. Scheikl landete auf Platz vier, der Mariazelle­r Feldhammer wurde auf der weichen Bahn Elfter.

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