Tausende Menschen zeigten in Graz auf
„Bündnis für Menschenrechte und Demokratie“rief zu Demo und Lichtermeer auf.
5000 Teilnehmer waren angekündigt, gehofft hatte man auf noch viel mehr. Zunächst fanden sich bei strahlendem Wetter rund 2500 Menschen am Europaplatz beim Grazer Bahnhof ein, um ab 15.45 die Annenstraße in Richtung Innenstadt zu marschieren. Es schlossen sich noch weitere Menschen an, die Veranstalter sprachen gegen 17 Uhr von 10.000 Menschen, geübte Beobachter von rund 4500, die Polizei von „mehreren Tausend“. Rund 135 Vereine und Organisationen hatten sich in dem „Bündnis für Menschenrechte und Demokratie“zusammengetan. Christine Teichmann von den Veranstaltern: „Wir wollen die Demokratie verteidigen. Wir stehen für etwas, für die Menschenrechte und Mitmenschlichkeit.“
Unter den Teilnehmern der Demo waren neben z. B. Fridays For Future auch Kulturinitiativen, von kleineren Vereinen wie dem Europa-Literaturkreis Kapfenberg bis zu den großen Häusern Oper, Schauspielhaus und Next Liberty. Dazu gesellten sich die Festivals Diagonale, Elevate, La Strada, Styriarte oder steirischer herbst. Viele
Frauen- und Jugendorganisationen und christliche Gruppierungen waren dabei. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr sowie Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) sandten Grußadressen. Die Teilnehmer waren bunt gemischt, von Jugendlichen bis zu älteren Semestern. Die Kundgebung verlief diszipliniert.
Bei der Kundgebung sagte Völkerrechtler Wolfgang Benedek von der Universität Graz: „Eine pluralistische Demokratie ist ohne Menschenrechte nicht möglich.“Und: „Rechtsextreme Verschwörungstheorien haben viel Zulauf und gefährden im Superwahljahr die Demokratie.“
Joe Niedermayer (RosaLila PantherInnen): „Ich mache mir sehr große Sorgen, wenn man merkt, dass rechtsextreme Werte immer salonfähiger werden.“Ulrike Leger-Pölzl sprach für die „Omas gegen Rechts“: „Wir Omas gegen Rechts haben einen Slogan: Alt sein heißt nicht stumm sein. Wir sagen: Nie wieder!“Und: „Die Verrohung der Sprache, das müssen wir ernst nehmen.“Marie Miedl-Rissner