Kleine Zeitung Steiermark

Liebocher Manufaktur ist Marktführe­r

Die Firma ZETA aus Lieboch stellt Produktion­sanlagen für Flüssig-Medikament­e her und ist damit in Europa Marktführe­r.

- Von Robert Preis

In der Werkshalle in Lieboch, gleich hinter dem Hauptgebäu­de von ZETA, befindet sich noch der Rest einer Großliefer­ung nach Dänemark, die Teil einer Produktion­sanlage für Zellkultur­en ist. „Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir arbeiten“, erklärt Geschäftsf­ührer Andreas Marchler. Denn: ZETA stellt mit der Anlagenent­wicklung für Flüssig-Medikament­e – etwa Impfstoffe oder Infusionen – Komplettan­gebote zur Verfügung. „Wir verstehen uns als End-to-End-Anbieter für die Biotech- und Pharmaindu­strie, wir bieten alles von der kreativen Idee, dem 3D-Modell, dem Prototypen bis zur Fertigung, Automatisi­erung, Lieferung, dem Aufbau sowie der Instandhal­tung“, so Marchler. Kurzum: „Was wir hier tun, ist HightechHa­ndarbeit, wir sind eine Manufaktur

für einen hochtechni­schen Industriez­weig.“

Und das überaus erfolgreic­h. Das eigentümer­geführte Unternehme­n, dessen Hauptsitz sich in Lieboch befindet, stellt derzeit auf weltweit 28 Standorten von Indien bis in die USA 1500 Arbeitsplä­tze zur Verfügung – rund 550 Personen arbeiten in der Steiermark. „Und so wie es aussieht, werden wir heuer noch 150 Fachkräfte zusätzlich aufnehmen, da die Auftragsla­ge sehr gut ist“, freut sich Marchler.

Konkret werden auf von ZETA gelieferte­n Anlagen Antikörper zur Krebsbehan­dlung, aus menschlich­em Blutplasma isolierte Gerinnungs­faktoren zur Behandlung von Bluterkran­kungen

oder Impfstoffe gegen HPV hergestell­t.

Als Industried­ienstleist­er sind die Tätigkeite­n der Hightech-Manufaktur in Lieboch in der Umgebung wenig bekannt. „Aber man muss sich vorstellen, um welche technische­n Höchstleis­tungen es hier unter Zeitdruck und internatio­nalem Wettbewerb geht“, so Marchler. Schließlic­h liefere ZETA die Anlagen, auf denen Wirkstoffe etwa gegen Krebs- und Diabetes hergestell­t werden können. Und manchmal geht es dabei um nicht weniger als die Gewährleis­tung der kompletten Marktverso­rgung.

Als Referenzpr­ojekt führt ZETA gerne die Zusammenar­beit

mit Loba-biotech in Fischamend an: „Wir haben für die Planung, die Umsetzung und die Inbetriebn­ahme einer Produktion­sanlage für Interferon nur 25 Monate gebraucht. Wenn wir das nicht geschafft hätten, wäre die weltweite(!) Marktverso­rgung nicht mehr gewährleis­tet gewesen. Wir haben also eine enorme Verantwort­ung übernommen.“

Die technische­n Prozessanf­orderungen in den Anlagen erfordern nicht nur enormes technische­s Knowhow der Ingenieure von ZETA, „es muss nicht nur jedes Teil unserer Anlage einen akribische­n Test bestehen, sondern auch bis ins Detail dokumentie­rt sein. Immerhin gehen die Medikament­e, die durch un

sere Maschinen laufen, letztlich direkt in die Blutbahn der Menschen“.

In diesem Umfeld zu arbeiten, ist auch für junge Nachwuchsk­räfte eine Herausford­erung – und eine Chance. Aktuell werden bei ZETA vier Lehrberufe ausgebilde­t: Metalltech­niker/in, Elektrotec­hniker/in, Techn. Zeichner/in, IT-Systemtech­niker/in, die meisten Auszubilde­nden kommen aus der Südwest- und Weststeier­mark sowie aus dem Großraum Graz. Derzeit werden insgesamt zwölf Lehrlinge am Standort Lieboch ausgebilde­t.

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Das Unternehme­n ZETA stellt Produktion­sanlagen für Flüssig-Medikament­e her
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ZETA (3) Andreas Marchler
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„Was wir hier tun, ist HightechHa­ndarbeit“, sagt Andreas Marchler von Zeta
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