Mogelpackungen und Werbeschmähs erkennen
Die ärgerlichsten Tricks der Lebensmittelindustrie und wie man nicht auf sie hereinfällt.
Wasser aus Griechenland in Einweg-Plastikflaschen in Tierform von „Klosterquell“, „Ovomaltine“, bei der der Preis nur scheinbar sinkt, weil der Inhalt noch viel stärker reduziert wurde, „Alete bewusst Obsties“ohne „Zuckerzusatz“, aber mit 76 Prozent Zucker: Diese Produkte haben sich heuer die ersten drei Plätze beim Negativpreis „Konsum-Ente“des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) verdient. Für alle, die sich durch dreiste Werbeschmähs im Lebensmittelregal nicht täuschen lassen wollen, hat der VKI folgenden Rat:
1. Bei vielen Produkten finden sich Angaben zur Herkunft von Zutaten. Lesen Sie genau nach! Nicht jedes rot-weiß-rote Fähnchen oder ÖsterreichLogo bedeutet auch 100 Prozent Österreich im Produkt.
2. Bei Verdacht auf eine Mogelpackung lässt sich durch Kippen oder Schütteln meist abschätzen, wie es um den Füllgrad bestellt ist.
3. Bleiben Sie kritisch, wenn bestimmte Zutaten beworben werden oder wenn von einer „traditionellen Rezeptur“die Rede ist. Woraus ein Produkt genau besteht, zeigt nur die Zutatenliste verlässlich. Die Inhaltsstoffe werden in absteigender Reihenfolge ihres Mengenanteils angegeben.
4. Ein Preisvergleich geht am einfachsten über den Grundpreis, den Preis pro 100 Gramm oder pro Liter. Er muss bei den meisten Lebensmitteln auf dem Preisschild stehen. Allerdings sind die Preisschilder von frisch „geschrumpften“Produkten nicht immer aktuell. Vor allem bei Produkten, die Sie öfter kaufen, sollten Sie auf die Nettofüllmenge achten!
5. Lebensmittel, die mit „ohne Zuckerzusatz“gekennzeichnet sind, können durch bestimmte Zutaten (getrocknete Früchte, Fruchtsaft etc.) sehr viel Zucker enthalten. Auch „vitale“oder „Premium“Produkte sind oft nicht besser als vergleichbare Produkte.
6. Kinderlebensmittel sind nicht notwendig. Sie sind oft hoch verarbeitet und teurer als Alternativprodukte.
Details zur „Konsum-Ente 2023“lesen Sie in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift Konsument. www.konsument.at