Neue Bahn-Verträge, alte A 9-Positionen
Zwei Milliarden Euro: Ministerin und Landesspitze stellten neue Verträge mit ÖBB und GKB vor. Am Abstellgleis: die A 9.
Das Volumen ist beachtlich: Rund 1,3 Milliarden Euro sind für den Vertrag mit den ÖBB reserviert, wovon die Steirer 355 Millionen stemmen. Der Vertrag mit der GKB ist 696 Millionen Euro schwer, Land bzw. Verkehrsverbund sind mit 216 Millionen dabei. Den „Rest“berappt der Bund. Dafür steigen bis 2033 die „Angebotskilometer“in der Steiermark von 7,3 Millionen auf 8 Millionen (ÖBB) und bei der GKB von 1,8 auf 3 Millionen.
Naheliegend, dass Ministerin Leonore Gewessler am Mittwoch persönlich nach Graz kam, um mit Landeshauptmann Christopher Drexler, Vize-LH Anton Lang, mit ÖBB-Vorstand Heinz Freunschlag und GKB-Geschäftsführerin Barbara Kleinert das Abkommen symbolisch zu unterschreiben. „Durch die Elektrifizierung der Regionalbahnstrecken und den Ausbau kann die GKB ihr Angebot bis 2028 nachhaltig erweitern“, erklärte Kleinert. Bei den ÖBB steht durch die Koralmbahn die massivste Veränderung mit Fahrplan 2025/2026 an. Dazu zählen ein Stundentakt WienGraz-Villach, Taktverbesserungen auf allen steirischen SBahn-Strecken und stündliche Interregio-Anschlüsse wie etwa auf der Route Bruck-JudenburgKlagenfurt. Nicht zu vergessen: Bis 2030 „werden bundesweit insgesamt 6,1 Milliarden Euro in die ÖBB-Fahrzeugflotte investiert. Davon 3,7 Milliarden Euro in neue Nahverkehrszüge“, so Freunschlag.
Ein Signal in Richtung (westliche) Obersteiermark war die Nachricht von zwei täglichen Schnellzügen von Wien über das Aichfeld nach Villach (und retour). „Diese vier Direktzüge sind jedenfalls eine deutliche Verbesserung“, sagte Wolfgang Moitzi, Abgeordneter aus dem Murtal, wo man befürchtet, durch die Koralmbahn auf der Strecke zu bleiben. Nun aber wird „der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr noch attraktiver“, waren Drexler, Gewessler, Lang und Co einer Meinung.
Keine Einigkeit herrschte über den Ausbau der A 9. Die Landesspitze beharrt weiter auf der dritten Spur, die Ministerin blieb bei ihrer Position: „Eine zusätzliche Spur bedeutet mehr Verkehr und Stau.“