Kleine Zeitung Steiermark

Kunaseks Hausbau: Ermittlung­en ausgedehnt

Ausdehnung statt Einstellun­g: Staatsanwa­ltschaft ermittelt in der Causa Hausbau des FPÖ-Chefs weiter. / Hofer kritisiert Montan-Uni.

- Michael Jungwirth, Gerald Winter-Pölsler

Am Vormittag war man in der FPÖ noch zuversicht­lich: Die Staatsanwa­ltschaft Klagenfurt werde die Ermittlung­en rund um den Hausbau von Parteichef Mario Kunasek „mit sehr großer Wahrschein­lichkeit“bald einstellen. Aber um 14.34 Uhr war klar: Die Ermittlung­en werden ausgeweite­t. Das gab die Oberstaats­anwaltscha­ft Graz bekannt – und genehmigt damit den Vorhabensb­ericht der Staatsanwa­ltschaft Klagenfurt. Konkret geht es um den Vorwurf, Kunasek habe für seinen privaten Hausbau Gelder der Landes-FP zweckentfr­emdet. Von bis zu 700.000 Euro ist in einer anonymen Anzeige die Rede, die im Frühjahr des Vorjahres eingegange­n und Ausgangspu­nkt der Ermittlung­en ist. Kunasek hat diese Vorwürfe immer strikt zurückgewi­esen, den Behörden längst sämtliche Rechnungen zum Hausbau vorgelegt. Jetzt werden die Ermittlung­en aber „auf mögliche Beitragstä­ter“ausgedehnt. Konkreter wird es nicht, aber es ist naheliegen­d, dass es dabei auch um den Haus-Architekte­n geht, der ein hoher FPÖ-Funktionär ist.

Die gute Nachricht für Kunasek: In einem weiteren Neben- aspekt des FPÖ-Fi- nanzskanda­ls – es geht um eine Anzeige gegen ihn wegen Verleumdun­g – wurde das Verfahren eingestell­t. Das streicht man seitens der FPÖ nun hervor. „Der ‚Reigen der Einstellun­gen‘ hat offensicht­lich begonnen“, sagt Landespart­eisekretär Stefan Hermann. Er rechnet auch in der Hausbau-Causa weiter mit der Einstellun­g. Aber „es ist das Recht der Oberbehörd­en, eine Verbreiter­ung der Entscheidu­ngsgrundla­ge zu fordern, um die Einstellun­g des Verfahrens zu prüfen“. I n der hitzigen Debatte über den Ausschluss der Burschensc­haften von akademisch­en Feiern an der Montan-Uni Leoben meldet sich nun FPÖ-Spitzenpol­itiker Norbert Hofer zu Wort. In zwei Briefen fordert der dritte Nationalra­tspräsiden­t Rektor Peter Moser wie auch den Chef des Leobener Uni-Rates, Stefan Pierer, indirekt auf, die Entscheidu­ng zu überdenken und im Dialog mit den Verbindung­en nach einer gemeinsame­n Lösung zu finden.

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J. FUCHS Mario Kunasek, steirische­r FPÖ-Chef

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