Kleine Zeitung Steiermark

Radoffensi­ve: Vom Stocken und Losradeln

Die Ausschreib­ung ist draußen, ab Mitte April soll der Radweg am Joanneumri­ng gebaut werden. Die Bergmannga­sse wird hingegen auf die lange Bank geschoben.

- Von Michael Saria und Gerald Winter-Pölsler

Jeder Meter verbessert­e Radinfrast­ruktur steigert die Lebensqual­ität in der Stadt.

Judith Schwentner Vizebürger­meisterin (Grüne) “

Geredet wurde lange genug darüber, jetzt wird es ernst: Die Bauarbeite­n für den Radweg am Joanneumri­ng sind ausgeschri­eben, ab 15. April soll es losgehen, damit ab 24. September der Radweg vom Eisernen Tor weg bis zur Raubergass­e verlängert wird. Von den drei Pkw-Spuren bleiben zwei über, Autoparkpl­ätze auf der Südseite fallen weg, im Norden bleiben sie. Über die Raubergass­e werden Radfahrend­e in den dann neuen Radweg in der Neutorgass­e gelenkt – das soll die konfliktre­iche Situation in der Schmiedgas­se entschärfe­n, wo Fußgänger auf zu viele (zu schnelle) Radfahrer treffen.

Der Joanneumri­ng ist Teil der Radoffensi­ve von Land und

Stadt. Rund zehn Millionen Euro werden in den Ausbau der Infrastruk­tur gesteckt. Manche Projekte gehen fast lautlos über die Bühne, andere werden von großen Diskussion­en begleitet – andere stocken. Etwa jenes in der Heinrichst­raße: Der Abschnitt zwischen Geidorfpla­tz und Mozartgass­e wurde im Sommer 2023 saniert, der geplante Radstreife­n ist bis heute nicht vorhanden. Stattdesse­n wurden die rund 50 Autoparkpl­ätze wieder markiert, die eigentlich wegfallen sollten.

Man wartet ein Behördenve­rfahren ab, das sich das Land als Bauwerber ursprüngli­ch ersparen wollte, auf Druck von Anrainern aber doch durchführe­n ließ. Eine Entscheidu­ng steht noch aus. Beim Land ist man aber guter Dinge, dass die ursprüngli­chen Pläne – grob: blaue Radspur anstelle der Autoparkpl­ätze – halten werden.

Ein anderes Großprojek­t mit Diskussion­spotential hat man vorerst vertagt: die Bergmannga­sse. Sie ist im Masterplan als Hauptachse angedacht. Derzeit ist die Straße ausschließ­lich auf den Autoverkeh­r ausgericht­et, laut Plan sollte eine der beiden Pkw-Spuren in einen Zweirichtu­ngsradweg umgewandel­t werden, und zwar vom Geidorfpla­tz bis zur Wirtschaft­skammer. Daraus wird vorerst nichts. „Dieser Abschnitt ist für Radfahrer mit der Körblergas­se ohnehin gut erschlosse­n“, sagt Peter Sturm, beim Land für die Radoffensi­ve zuständig. „Echtes Potential hat die Route dann weiter Richtung Norden in der Grabenstra­ße, samt Anschluss an Andritz und Gratwein.“Solange diese Planungen noch laufen, greift man die Bergmannga­sse nicht an. Mit den anstehende­n Landtagswa­hlen habe das nichts zu tun.

Anderswo wird sehr wohl gebaut. In der Triester Straße entsteht im Zuge des zweigleisi­gen Tram-Ausbaus ein eigener Radweg auf der Westseite im Abschnitt zwischen Zentralfri­ed

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STADT GRAZ So soll der Joanneumri­ng ab Herbst 2024 ausschauen

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