Radoffensive: Vom Stocken und Losradeln
Die Ausschreibung ist draußen, ab Mitte April soll der Radweg am Joanneumring gebaut werden. Die Bergmanngasse wird hingegen auf die lange Bank geschoben.
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Jeder Meter verbesserte Radinfrastruktur steigert die Lebensqualität in der Stadt.
Judith Schwentner Vizebürgermeisterin (Grüne) “
Geredet wurde lange genug darüber, jetzt wird es ernst: Die Bauarbeiten für den Radweg am Joanneumring sind ausgeschrieben, ab 15. April soll es losgehen, damit ab 24. September der Radweg vom Eisernen Tor weg bis zur Raubergasse verlängert wird. Von den drei Pkw-Spuren bleiben zwei über, Autoparkplätze auf der Südseite fallen weg, im Norden bleiben sie. Über die Raubergasse werden Radfahrende in den dann neuen Radweg in der Neutorgasse gelenkt – das soll die konfliktreiche Situation in der Schmiedgasse entschärfen, wo Fußgänger auf zu viele (zu schnelle) Radfahrer treffen.
Der Joanneumring ist Teil der Radoffensive von Land und
Stadt. Rund zehn Millionen Euro werden in den Ausbau der Infrastruktur gesteckt. Manche Projekte gehen fast lautlos über die Bühne, andere werden von großen Diskussionen begleitet – andere stocken. Etwa jenes in der Heinrichstraße: Der Abschnitt zwischen Geidorfplatz und Mozartgasse wurde im Sommer 2023 saniert, der geplante Radstreifen ist bis heute nicht vorhanden. Stattdessen wurden die rund 50 Autoparkplätze wieder markiert, die eigentlich wegfallen sollten.
Man wartet ein Behördenverfahren ab, das sich das Land als Bauwerber ursprünglich ersparen wollte, auf Druck von Anrainern aber doch durchführen ließ. Eine Entscheidung steht noch aus. Beim Land ist man aber guter Dinge, dass die ursprünglichen Pläne – grob: blaue Radspur anstelle der Autoparkplätze – halten werden.
Ein anderes Großprojekt mit Diskussionspotential hat man vorerst vertagt: die Bergmanngasse. Sie ist im Masterplan als Hauptachse angedacht. Derzeit ist die Straße ausschließlich auf den Autoverkehr ausgerichtet, laut Plan sollte eine der beiden Pkw-Spuren in einen Zweirichtungsradweg umgewandelt werden, und zwar vom Geidorfplatz bis zur Wirtschaftskammer. Daraus wird vorerst nichts. „Dieser Abschnitt ist für Radfahrer mit der Körblergasse ohnehin gut erschlossen“, sagt Peter Sturm, beim Land für die Radoffensive zuständig. „Echtes Potential hat die Route dann weiter Richtung Norden in der Grabenstraße, samt Anschluss an Andritz und Gratwein.“Solange diese Planungen noch laufen, greift man die Bergmanngasse nicht an. Mit den anstehenden Landtagswahlen habe das nichts zu tun.
Anderswo wird sehr wohl gebaut. In der Triester Straße entsteht im Zuge des zweigleisigen Tram-Ausbaus ein eigener Radweg auf der Westseite im Abschnitt zwischen Zentralfried