Ein Wahlkampfauftakt, der keiner sein darf
400 ÖVP-Funktionäre versammeln sich heute zur Steiermark-Konferenz. Was sie zu hören bekommen.
An die 400 Funktionärinnen und Funktionäre trommelt die steirische ÖVP heute zu ihrer SteiermarkKonferenz in der Grazer Seifenfabrik zusammen. Der Bauernbundball war ein willkommenes Zwischenspiel, denn schon gestern hat der Reigen mit dem KPV-Landestag begonnen. Die kommunal- politische Vereinigung ist die VP-Fraktion im Gemeindebund, Landesobmann Erwin Dirnberger und sein Team wurden wiedergewählt. Auch Peter Amreich, FCG-Spitzenkandidat für die AK-Wahl im April, kam zu Wort.
Heute aber werde keineswegs schon der Wahlkampf ausgerufen, versichert man in der VP-Zentrale. Christopher Drexler will seine Parteifreun- de auf herausfordernde Mona- te einschwören – dazu setzt er auf die Motivationskünste von Ex-Skirennläuferin Nici Schmidhofer sowie die Unterstützung von Bundesparteichef Karl Nehammer und Generalsekretär Christian Stocker. EU-Spitzenkanditat Reinhold Lopatka ist ebenso mit von der Partie wie ExMinister Martin Bartenstein und Drexlers Vorgänger Waltraud Klasnic und Hermann Schützenhöfer.
Und inhaltlich? Wie zuletzt bei Margit Laufer in der ZiB 2 wird Drexler das steirische Klima der Zusammenarbeit hervorstreichen, Arbeitseifer bis zuletzt versprechen und den Gegner nicht direkt attackieren. Ein wenig Abgrenzung vom Koalitionspartner ist aber dennoch vonnöten, etwa bei der Migration. ÖVPKernthemen wie Leistung, Eigenverantwortung und Sicherheit werden da schon mal auch als „ursteirische Eigenschaften“vereinnahmt.
Die Market-Umfrage, die die steirische ÖVP auf den dritten Platz hochrechnet, wird die Partei nicht ignorieren können. Die Botschaft von Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg lautet sinngemäß: „Ganz so schlecht stehen wir nicht da, aber auch nicht so gut wie 2019.“Es werde vielmehr auf einen engen Dreikampf um die Spitze hinauslaufen, wie es ihn schon 2015 gegeben hat. Da hatte übrigens die SPÖ am Ende die Nasenspitze vorne.