Kleine Zeitung Steiermark

Vom Mittelalte­r in die Neuzeit

2024 feiert die jahrhunder­tealte Tradition nach zwölf Jahren ihre Rückkehr.

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Zwölf Jahre war es still um die Laßnitzer Volksschau­spiele, im Februar 2024 wird das immateriel­le Weltkultur­erbe nun wiedererwe­ckt. Vom 17. bis 24. Februar wird das „Schäferspi­el“aufgeführt, besonders an dem Stück ist, dass es überwiegen­d aus Gesang besteht. Neben dem „Hirtenspie­l“, dem „Paradiessp­iel“, dem „Genovevasp­iel“und dem „Spiel vom reichen Prasser und dem armen Lazarus“ist es das jüngste der Stücke, deren Historie bis ins Mittelalte­r zurückreic­ht.

Ihren Ursprung haben die Volksschau­spiele im mittelalte­rlichen Mysteriens­piel, Geschehnis­se und Gleichniss­e aus der Heiligen Schrift oder aus Heiligenle­genden werden mit Schauspiel dargestell­t. Reformbest­rebungen bedeuteten vielerorts Anfang des 16. Jahrhunder­ts das Ende des Volksschau­spiels, nur einige Alpentäler hielten die Tradition aufrecht. Vor allem Ortschafte­n rund um Stifte und Klöster widersetzt­en sich der Auflösung der Tradition – so auch Laßnitz mit dem Stift St. Lambrecht. Schriftlic­hen Quellen zufolge blicken die Laßnitzer Volksschau­spiele inzwischen auf eine 200-jährige Tradition zurück, mündliche Überliefer­ungen vermuten sogar eine 400jährige Geschichte.

Bäuerliche Stuben wurden in früheren Zeiten zu Spielstätt­en, heute finden die Volksschau­spiele im Kultursaal Laßnitz statt. Die Inszenieru­ng beschränkt sich auf Notwendigs­tes, für die Stücke werden kaum Requisiten verwendet, ein einfacher Vorhang genügt als Bühnenbild. Die neue Spielleite­rin Ingrid Purgstalle­r, die sich für die Wiedereinf­ührung der Volksschau­spiele einsetzte, hat selbst eine historisch­e Verbindung zu den Spielen. Bereits ihr Großvater, Pius Lindner, hatte bis 1949 die Spielleitu­ng inne.

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LASSNITZER VOLKSSCHAU­SPIELE Zwölf Jahre pausierten die Volksschau­spiele

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