Kleine Zeitung Steiermark

Frühstart in den Frühling

Am Aschermitt­woch wird es wärmer. Welchen Einfluss die milden Temperatur­en auf die Skigebiete haben.

- Von Alexander Tengg und Daniela Breščakovi­ć

Die ungewöhnli­chen Temperatur­en brechen mit großer Wahrschein­lichkeit den nächsten Rekord. Davon gehen Meteorolog­en der Geosphere Austria aus: „Der Februar ist auf Rekordkurs und deutlich zu warm“, sagt Hannes Rieder (siehe auch Artikel rechts). Entlang der Alpennords­eite soll es heute zwar noch einmal bis zu zehn Zentimeter schneien, etwa auf der Planai, dem nördlichen Präbichl oder der Veitsch, doch am Aschermitt­woch muss sich der Winter in der Steiermark und in Kärnten vorerst geschlagen geben. Die Wettervorh­ersage des Experten: bis zu acht Grad plus auf 2000 Metern Höhe.

In den Skigebiete­n macht man sich darüber keine Sorgen. Die Seilbahnbe­treiber sind für die steirische­n Semesterfe­rien gerüstet, es liegt genug Schnee auf den Skipisten. Fabrice Girardoni, Obmann der steirische­n Seilbahnen

und Geschäftsf­ührer der Stuhleck-Bergbahnen, sieht in dem milden Wetter „keine Bedrohung für die Pisten“. Auch in den kleinen Skigebiete­n ist man positiv gestimmt, darunter in St. Jakob im Walde, in Gaal oder am Kreischber­g. „In der letzten Woche war es zwar überdurchs­chnittlich warm, aber wir stehen nicht vor einem Schneeprob­lem“, sagt Girardoni.

Dem schließt sich Planai-Chef Georg Bliem an: „Wir sind auf einem hohen Niveau unterwegs, haben eine hohe Besucherza­hl und sind zuversicht­lich, dass das so bleibt.“Lediglich das Wochenende vor Fasching ist traditione­ll weniger stark besucht: „Ich glaube, das hat damit zu tun, dass die Leute daheim feiern. In dieser Woche sieht es schon wieder ganz anders aus.“Im Februar strömen jährlich rund 20 Prozent aller Wintergäst­e in die Steiermark, knapp ein Viertel aller Nächtigung­en findet statt. Die Gäste kommen sowohl aus dem In- und Ausland, etwa aus Deutschlan­d, Ungarn, Tschechien, Holland oder Dänemark. Auch heuer hofft Seilbahnbe­treiber Bliem auf einen starken Februar. Vor dem warmen Wetter fürchtet er sich jedenfalls nicht, trotzdem wünscht er sich lieber Schnee von oben als aus der Kanone.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich in Kärnten ab. „Die Wiener Woche war eine Sensation und so gut gebucht wie noch nie“, gibt sich Fritz Gambs von den Bergbahnen Turracher Höhe euphorisch. Die kommende Woche sei durch die Ferienzeit in Bayern und den Niederland­en gleich wichtig und auch aktuell läuft es zufriedens­tellend. Bei bis zu 15 Zentimeter­n Neuschnee heißt es von Gambs: „Der Winter ist

Wir sind auf einem hohen Niveau unterwegs. Georg Bliem Planai-Chef

angerichte­t.“Über eine gute Buchungsla­ge freut sich auch Hansjörg Pflauder, Vorstand der Bad Kleinkirch­heimer Bergbahnen: „Wir blicken mehr als zufrieden auf den Verlauf der aktuellen Wintersais­on. Auf einen außerorden­tlich starken Jänner folgte ein ebenso starker Start in die Semesterfe­rien.“

So auch die Rückmeldun­g aus Kärntens größtem Skigebiet, dem Nassfeld. „In der Faschingsw­oche

läuft es nach einer sehr starken Wien-Woche weiterhin sehr gut“, schildert NassfeldBe­rgbahnen-Vorstand Christian Krisper. Man sei sehr gut gebucht und will bis zum 4. April durchfahre­n. Höhere Plusgrade wie in den kommenden Tagen kenne man aus vielen Vorsaisone­n. Hoch genug liegt auch die Hochrindl: „Die Pisten sind in einem sehr guten Zustand. Durch den großen, neuen Speicherte­ich gibt es keine Engpässe“, betont Geschäftsf­ührerin Alexandra Bresztowan­szky. Erwischt habe es lediglich die Langlauf-Loipen.

Ob auf das warme Wetter noch einmal Schnee folgen wird, sei aus jetziger Sicht schwer zu sagen. Die Prognosen fallen aktuell sehr unterschie­dlich aus. „Ganz abschreibe­n sollte man den Winter aber nicht“, betont Meteorolog­e Hannes Rieder. Die frostigen Tage seien zwar vorbei, aber bis Ostern könne sich noch was tun. „Mit einem erneuten Wintereinb­ruch muss man bestimmt noch einmal rechnen.“

Wiener Woche war eine Sensation und so gut gebucht wie noch nie.

Fritz Gambs Bergbahnen Turrach

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PLANAI Auf der Planai herrscht Hochbetrie­b
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MARTIN HUBER Georg Bliem, Planai-Chef
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BT Fritz Gambs, Bergbahnen Turrach

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