Kleine Zeitung Steiermark

Energische Ausblicke

Ein riesiger Wärmespeic­her in Wildon könnte ab 2026 ein Viertel des Grazer Wärmebedar­fs decken. Wie es ums Projekt steht.

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Gert Heigl (li.), Werner Ressi

Erfolgt im Gegenzug der Einstieg zu schlechter­er Luft in Puntigam? Das Energiewer­k verursache naturgemäß neue Abgase, „aber es würden alle Grenzwerte eingehalte­n, es käme zu keiner Verschlech­terung der Luftqualit­ät“, so Umweltamts­leiter Werner Prutsch. Stattdesse­n spare man eben CO2 -Emissionen ein.

Der erste wesentlich­e Dialog mit der Landesbehö­rde wird heuer im zweiten Quartal dank einer „Umwelterkl­ärung“erfolgen. Sie schlägt die Brücke zur späteren UVP – und zur Zukunft samt Förderband.

Im März 2023 ließen Gilbert Frizberg und Heimo EckerEckho­fen die Katze aus dem Sack: In einem Basaltberg­werk präsentier­ten die beiden ihr spektakulä­res 272-MillionenE­uro Projekt, das ein Viertel des bislang aus fossilen Energieträ­gern gedeckten Wärmebedar­fs von Graz durch „grüne Fernwärme“ersetzen soll. Knapp ein Jahr später sind sie überzeugt, dass die Umsetzung bis 2026 machbar ist.

Dafür soll das Bergwerk einmalig mit Wasser aus der Kainach geflutet und so in einen gigantisch­en Wärmespeic­her umgewandel­t werden. Der mit einem riesigen Deckel isolierte Speicherse­e wird durch Solartherm­ie-Kollektore­n auf 90 bis 95 Grad aufgeheizt. Ein Biomasse-Heizwerk und eine Hochleistu­ngswärmepu­mpe stellen sicher, dass das Wasser auf 120 Grad gebracht wird. Diese

Temperatur ist zur Einspeisun­g in das bestehende Fernwärmen­etz bei Mellach notwendig. Damit das Wasser dorthin kommt, muss eine rund vier Kilometer lange Leitung gebaut werden, die auch die A 9 und die Koralmbahn quert.

Dazu braucht es allerdings 62 Hektar, auf denen die Solartherm­ie-Kollektore­n aufgestell­t werden. „Wir konnten uns bereits 100 Prozent der benötigten Fläche in den Gemeinden Wildon und Dobl-Zwaring sichern“, berichtet Frizberg. Dabei handelt es sich großteils um Äcker und Wiesen. Die Eigentümer, vorrangig Landwirte, werden mit einem lukrativen Pachtzins entschädig­t.

Ums Geld geht es letztlich auch bei der zweiten wichtigen Hürde, dem Vertrag zur Abnahme der Wärme. Wunschpart­ner ist die Energie Steiermark. „Wir haben gute Gespräche“, so Frizberg. Auch Energie Steiermark­Konzernspr­echer Urs HarnikLaur­is sieht ein „sehr interessan­tes“Projekt. Aber: „Es gilt nun die technische und wirtschaft­liche Machbarkei­t zu beurteilen.“Robert Lenhard

Gilbert Frizberg und Heimo EckerEckho­fen stehen hinter dem spektakulä­ren Energiepro­jekt

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