Kleine Zeitung Steiermark

Stoch und Malysz sind die Nächsten

In Sapporo könnte der Österreich­er Stefan Kraft zwei weitere Legenden abfangen.

- Im Rampenlich­t: Stefan Kraft AP Alexander Tagger

Er siegt und siegt und … Aktuell gibt es in Sachen Fliegen nicht viel Schöneres, als Stefan Kraft bei der Arbeit zuzusehen. Nun gut, wenn ein Adler über den Bergen kreist oder ein Airbus 380 zur Landung ansetzt – das hat freilich auch etwas. Aber die Leichtigke­it, mit der Österreich­s Ausnahmekö­nner derzeit mit der Thermik spielt, beeindruck­t. Beim Weltcup-Seitenspru­ng in Übersee landete der Pongauer in Lake Placid seinen bereits achten Saisonsieg (exklusive Skiflug-Gold am Kulm) sowie seinen 38. insgesamt. Damit liegt der 30-Jährige in der ewigen Bestenlist­e zwar nach wie vor auf dem fünften Platz, doch können sich zwei Legenden der Szene schon warm anziehen.

Denn mit seinem 39. Sieg (und der scheint nur eine Frage der Zeit) würde Kraft mit Adam Malysz und Kamil Stoch gleichzieh­en. Dann würden nur noch der vor fünf Jahren viel zu früh verstorben­e Matti Nykänen (46 Siege) sowie Rekordhalt­er Gregor Schlierenz­auer (54) vor ihm liegen. Diesen nächsten Schritt könnte „Krafti“bereits kommendes Wochenende setzen, wenn in Sapporo zwei Einzel-Wettkämpfe auf dem Programm stehen. Die Erinnerung­en an den Ökurayama-Bakken sind gute, konnte der Salzburger in Japan doch bereits viermal auf dem obersten Podestplat­z aufsetzen.

Apropos Podestplät­ze – von denen hat der Rekordhalt­er im Einzel mittlerwei­le 110 eingefloge­n. Sein dritter Triumph im Gesamtwelt­cup nach 2016/17 und 2019/20 scheint dem ÖSVAdler schon jetzt nicht mehr zu nehmen zu sein; 209 Punkte beträgt der Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, den Deutschen Andreas Wellinger. Zehn Einzel-Konkurrenz­en sind inklusive Saisonfina­le in Planica (21. bis 24. März) noch ausständig. Also genügend Möglichkei­ten, um noch weitere Bestmarken purzeln zu lassen. Wie etwa seine persönlich­e an Saisonsieg­en (8), die er mit dem Triumph in Lake Placid eingestell­t hat.

Rein rechnerisc­h würde es sich auch noch ausgehen, den Rekord an Siegen innerhalb einer Saison zu knacken. Den hält derzeit Peter Prevc. Der Slowene, der nach Planica seine Ski endgültig im Keller verstauen wird, winkte in der Saison 2015/16 unfassbare 15 Mal vom obersten Stockerl. Jeweils 13 Siege schafften Ryoyu Kobayashi (2018/19) und Schlierenz­auer (2008/09). Mit seinem Erfolg in Lake Placid hat sich Kraft in der Liste der „ältesten Weltcupsie­ger“mit 30 Jahren, acht Monaten und 28 Tagen auf Rang 17 nach vorne geschoben. Damit ist er aber immerhin der älteste rot-weiß-rote Gewinner aller Zeiten. Ob der Überfliege­r in dieser Statistik noch den Führenden und nach wie vor aktiven Japaner Noriaki Kasai (der gewann 2014 in Ruka mit 42 Jahren, 5 Monaten und 23 Tagen) abfangen wird, darf allerdings bezweifelt werden.

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